Landeshauptstadt: Ja zu Bad am Berg
Ausschuss gab grünes Licht für Freizeitbad am Brauhausberg unter Regie der Stadtwerke
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Ausschuss gab grünes Licht für Freizeitbad am Brauhausberg unter Regie der Stadtwerke Am Stern, Innenstadt - Gegen die Stimmen der PDS-Stadtverordneten empfiehlt der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen, die Vorbereitung für ein Freizeitbad am Brauhausberg zu forcieren. Die Verwaltung lässt sich durch die jüngst aus der Schaffner-Weber-Gruppe verlauteten neuen Offerten für einen Freizeitpark nebst Spaßbad in Drewitz nicht beirren, denn: „Bei der Stadt sind keine Unterlagen angekommen.“ Diese Tatsache ist für Beigeordnete Elke von Kuick-Frenz die Ermutigung, die Planungen zu Abriss und Neubau auf dem Brauhausberg in Angriff zu nehmen, wozu im Übrigen ein Auftrag der Stadtverordnetenversammlung vorliegt. „Es ist fast fünf vor zwölf“, sagt die Beigeordnete zur verbleibenden Zeit, um das Projekt noch auf den Weg zu bringen, das heißt, hierfür die Finanzierung zu sichern. Im Frühjahr 2005 müsse der Bauantrag eingereicht werden, die Abrechnung des mit Fördermitteln zu errichtenden Freizeitbades müsse im Jahr 2007 erfolgen. Die augenblickliche Verfügbarkeit der Fördermittel ist offenbar die Haupttriebkraft. Die vom PDS-Stadtverordneten André Stephan vermisste und geforderte „Standortabwägung“ wäre daher schon aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Laut Stadtplanungschef Andreas Goetzmann gibt es kaum einen anderen verfügbaren Standort: „Wenn es gelingen soll, eine Freizeitbad-Alternative zu Drewitz zu gewährleisten, kommt nur ein Standort im Eigentum der Stadt, für den nicht erst Planungsrecht geschaffen werden muss, in Frage.“ Außerdem gebe es dabei keine „Knickstellen“ bei Planung, Bau und Betrieb. Alles liege in einer Hand. Der Hoffnungsträger dabei sind die Stadtwerke Potsdam, die künftig für den Betrieb der „Bäderlandschaft“ verantwortlich sind. Den Förderantrag stellt die Stadt, wobei diese darauf hofft, dass das Land beziehungsweise die Investitions- und Landesbank (ILB) 80 Prozent der Kosten trägt. „Der Standort Drewitz ist nicht vergessen“, betont die Beigeordnete und erinnert an den Handlungsrahmen, welcher im Zuge des Stadtumbaukonzeptes Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld in Zusammenarbeit mit den Wohnungsunternehmen abgesteckt ist. „Dabei spielt der zentrale Standort eine maßgebliche Rolle“, sagt sie. Aber es sei notwendig, die Potenziale dieser Flächen neu auszuloten. Laut einem Bädergutachten des Landes wird in Potsdam der Bau von nur einem Bad gefördert. Wenn die Stadt mit ihrem Brauhausberg-Projekt durchkommt, bestehen für die Weber-Gruppe keine Chance auf Förderung. Sollte die Weber-Gruppe noch zum Zuge kommen, müsste die Stadt ihre Pläne zum Brauhausberg fallen lassen. Dass Letzteres eintreten könnte, scheint unwahrscheinlich. Selbst vehemente Freizeitpark-Verfechter wie der CDU-Stadtverordnete Peter Lehmann sind inzwischen umgeschwenkt. „Wir haben seit zehn Jahren mit diesem Investor nichts erreicht“, sagt Lehmann, der an die ersten Planungen 1994 erinnert. Das Finanzierungskonzept der Weber-Gruppe hätte sich unter den Förderbedingungen als nicht realisierbar herausgestellt.Günter Schenke
Günter Schenke
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