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Landeshauptstadt: Ja zum Brockeschen Haus

Bauausschuss für Potsdam Museum in Yorckstraße

Stand:

Innenstadt - Nach dem Kultur- und dem Finanzausschuss hat nun auch der Bauausschuss einen Umzug des Potsdam Museums ins Alte Rathaus am Alten Markt abgelehnt und dem Brockeschen Haus den Vorzug gegeben. Ein Votum für das Haus des Projektentwicklers Lorenz Bruckner in der Yorckstraße durch die Stadtverordnetenversammlung scheint somit wahrscheinlich.

Vergeblich versuchte die Verwaltung, für das von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) favorisierte Alte Rathaus zu argumentieren. Dieter Lehmann, Bereichsleiter Stadtentwicklung, brachte städtebauliche Aspekte in Stellung: Ein musealer Komplex widerspreche dem formulierten Ziel nach „mehr Wohnen“ im Sanierungsgebiet. Zudem stehe die Stadt in der Pflicht, die „städtebauliche Wüstung“ am Alten Markt zu überwinden. Das Alte Rathaus sei baulicher Ausdruck der 1809 gewonnen kommunalen Selbstverwaltung der Bürgerschaft; es spreche viel dafür, dass sich das Potsdam Museum mit der Authentizität des Hauses verbündet, so Lehmann. Ferner solle der Alte Markt „Scharnier aller Stadtteile“ sein – wenn die Kirche mit der Nikolaikirche, das Land mit dem Landtag und das private Engagement mit der historischen Fassade präsent sind, dann müsse sich doch die Stadt mit ihrem Potential auch auf dieses Ziel ausrichten.

Dem hielt Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) entgegen, der Wunsch nach mehr Wohnen in der Mitte habe die Stadt auch nicht davon abgehalten, wissenschaftliche Institute am Neuen Markt anzusiedeln. Wohnpotentiale gebe es noch ausreichend – an der Friedrich-Ebert-Straße, der Alten Fahrt, der Werner-Seelenbinder-Straße. Saskia Hüneke sprach sich wie auch Brigitte Oldenburg (Die Linke) und Wolfgang Cornelius (CDU) weiterhin für das Brocksche Haus als Museumsstandort aus. Cornelius lobte die Nähe zum Haus der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte (HBPG). Allerdings wolle er vor dem abschließenden Votum im Stadtparlament einen fertigen Mietvertrag sehen. Der Ausschussvorsitzende Christian Seidel (SPD) warnte dagegen vor finanziellen Risiken: Für veranschlagte 4,5 Millionen Euro könne das seit 15 Jahren leerstehende historische Haus mit der bedeutsamen Fassade wohl nicht saniert werden – schon weil im Keller das Wasser stehe, was die Kosten um den Faktor zwei ansteigen lasse. Somit sei ein kalkulierter Mietpreis von 10,50 Euro pro Quadratmeter kaum zu erreichen. gb

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