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Landeshauptstadt: Jagdschloss ab Juni offen

Führungen sonntags / Dachstuhl noch kontaminiert

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Am Stern - Eine Woche nach Pfingsten ist es soweit: Am Sonntag, dem 3. Juni, öffnet das Jagdschloss Stern seine Türen erstmals wieder dem Publikum. Ab 12 Uhr können jeweils 30 Personen an den halbstündigen Besichtigungen teilnehmen. Die Vorsitzende des Fördervereins Jagdschloss Stern und Parforceheide, Christine Färber, nennt dies einen Meilenstein bei der kulturellen und touristischen Erschließung des einzigen durch Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. 1732, also vor 275 Jahren, errichteten Schlossbaus. Bis Oktober werde man jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr zu Führungen einladen.

Färber würdigte in diesem Zusammenhang die deutlich verbesserte Zusammenarbeit mit dem Eigentümer, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Unterstützung gebe es nicht nur durch Generaldirektor Hartmut Dorgerloh, sondern auch durch den Gartenfachbereichsleiter Karl Eisbein bei der Herrichtung und Bepflanzung des Außengeländes. Allerdings stehe nach wie vor die Unterzeichnung eines Betreibervertrages aus, der unter anderem für die Festlegung der Eintrittspreise wichtig sei.

Färber weiß, dass bis zur Nutzung des Jagdschlosses als kulturelles Zentrum für die Wohngebiete Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld noch ein weiter Weg bevorsteht. Die giftigen Stäube, die auf den Einsatz heute verbotener DDT-haltiger Holzschutzmittel während der DDR-Zeit zurückgehen, wirken nach wie vor. Zwar wird der Dachstuhl nunmehr gegen die darunter liegenden Schlossräume abgeschottet; eine Lösung für die Entgiftung wurde aber bisher nicht gefunden. Dies bedeutet, Personen dürfen sich nur maximal zwei Stunden in den Räumen aufhalten, um keine gesundheitlichen Risiken einzugehen. „Wenn wir an Konzerte, Vorträge oder Lesungen eine Diskussionsrunde oder ein geselliges Beisammensein anschließen möchten, müssten wir den Ort wechseln“, macht Färber das Problem deutlich. Dennoch wolle man 2008 mit Veranstaltungen im Schloss beginnen.

Optimal zu lösen wäre dieses Problem, wenn endlich das ehemalige Kastellanhaus wieder zur Gaststätte ausgebaut würde, die es unter dem Namen „Zum Alten Jagdschloss“ lange Zeit war. Mit der Öffnung des Jagdschlosses sieht Färber neue Möglichkeiten, dass sich dafür doch noch ein Investor und Betreiber findet. Sie schließt nicht aus, dass dies bei finanzieller Förderung, die allerdings bisher abgelehnt wurde, der Verein selbst in die Hände nehmen könnte. Zurzeit ist er dabei, dem Hofgelände des Kastellanhauses und der Festwiese ein gepflegtes Aussehen zu geben. Hier werden am 3. Juni die Wiedereröffnung des Schlosses, am 25. August die 4. Schlossnacht und am 6. Oktober die Einweihung des Schlossplatzes Großer Stern gefeiert. Bekanntlich erhält er statt des Asphalts im Zentrum eine Granitpflasterung mit begrüntem Umfeld.

Angesichts dieser Arbeiten hat der Verein sein Vorhaben, auf dem Hof einen Biergarten einzurichten, zunächst zurückgestellt. Es sei jedoch ebenso wenig vom Tisch wie die Erneuerung des auf dem Gelände gefundenen alten Backofens, erklärte Färber. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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