Landeshauptstadt: Jahnstraße bald pflasterfrei?

Babelsberg - Den Babelsberger Straßen geht es ans Pflaster. Im kommenden Jahr sollen die Siemens-, Diesel-, Watt- und Jahnstraße komplett saniert werden (PNN berichteten). Am Mittwochabend hatte der Stadtkontor die Anwohner zu einer Bürgerinformation über die Umgestaltung der Jahnstraße eingeladen, die von Juni bis August stattfinden soll. Die Firma Bahlke Consult stellte die Neuerungen vor. So sollen die Trink- und Schmutzwasserleitungen erneuert werden, sagte Geschäftsführer Fred Bahlke. In Fahrtrichtung der Jahnstraße gesehen soll auf der rechten Seite ein Parkstreifen entstehen. Der Gehweg auf beiden Seiten solle ebenfalls erneuert werden, wobei auf der linken Seite ein Grünstreifen entstehen und etwa 13 Bäume gepflanzt werden sollen. Alle momentan vorhanden Bäume bis auf die alte Linde sollen gefällt werden, so Bahlke. Außerdem würden neue Laternen – die für Babelsberg typischen Tuchmacherlaternen – aufgestellt.

Wenig Fürsprache seitens der Bewohner erhielt das Vorhaben, das Großpflaster der Jahnstraße durch Asphalt zu ersetzen. „Der historische Charakter der Straße geht verloren“, sagte Anwohnerin Alexandra Wendeler. Außerdem verleite Asphalt zum Rasen. Mike Kühn vom Stadtkontor erwiderte, dass in der Jahnstraße bereits Tempo 30 vorgeschrieben sei. Außerdem sei die Straße nur 100 Meter lang. Das hingegen sahen die Anwohner anders: „Viele Autofahrer möchten die Ampel am Horstweg umgehen und rasen auf direktem Wege durch die Jahnstraße“, sagte Wendeler. Außerdem wiesen die Anwohner gegenüber den PNN darauf hin, dass das Großpflaster um einiges günstiger sei als die Straße zu asphaltieren. Kühn erklärte dagegen gestern, es ginge nicht nur um die Anschaffungskosten – die Instandhaltungskosten seien „für den Asphalt um einiges günstiger“. Außerdem könne der Stadtkontor nicht über Pflaster oder Asphalt entscheiden – dies müsse die Stadt tun. Die Anwohner wollen nun weiter für den Erhalt der alten Granitsteine kämpfen. sab