STIMMANN-KRITIK: Jakobs agiert provinziell – Potsdam muss wieder Nobelwohnort werden
Der einstige Berliner Senatsbaudirektor Hans Stimmann hat gegenüber den PNN auch die Potsdamer Planungs- und Architekturpolitik kritisiert. Oberbürgemeistern Jann Jakobs (SPD) agiere provinziell.
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Der einstige Berliner Senatsbaudirektor Hans Stimmann hat gegenüber den PNN auch die Potsdamer Planungs- und Architekturpolitik kritisiert. Oberbürgemeistern Jann Jakobs (SPD) agiere provinziell. Als Beispiel nannte er die Diskussion um das Spaßbad am Brauhausberg, das nach Entwürfen des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer gebaut werden soll: „Das ist Köderarchitektur“ – deren Auftrag nach Gutsherrenart vergeben werde – „Potsdam hat genügend Icons, wegen der die Touristen kommen, so etwas haben gesichtslose Industriestädte wie Bilbao nötig, die nichts anderes zu bieten haben – aber doch nicht Potsdam!“ Jakobs agiere so, „wie sich klein Mäxchen moderne Architektur vorstellt“. Das sei Potsdam nicht würdig. „Der Bürgermeister tut so, als gäbe es keine Kirchen, keine Schlösser in Potsdam – Potsdam hat schönere Bauten als Berlin, es braucht für seine Identität kein Niemeyer-Bad.“ Wenn man so ein Bad bauen will, dann muss es doch an seinem Platz und vor allem auch mit seiner Architektur und Ausstrahlung eine Funktion und einen Grund innerhalb des Stadtraumes haben. So eine Planung muss doch einem Bedürfnis entspringen und einer städtebaulichen Funktion dienen.“ Grundsätzlich attestierte Stimmann der Stadt Potsdam, ihre Beziehung zu Berlin noch immer nicht geklärt zu haben. Er habe den Eindruck, dass in der Landeshauptstadt noch immer ein tief verwurzelter Minderwertigkeitskomplex gegenüber der Bundeshauptstadt existiere. Potsdam müsse sich fragen, welche Rolle es am Rande der Hauptstadt hat. Für ihn sei „Potsdam die schönste Schwester Berlins“, die ihr eigentliches Potential vor allem auch wie vor dem Zweiten Weltkrieg als Nobelvorort habe. pet
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