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Landeshauptstadt: Jakobs betet mit Muslimen Islam-Verein lädt zu Tag der offenen Tür
In so einer Pose hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) wohl noch niemand gesehen: Auf seinen Knien begab sich das Stadtoberhaupt am Freitagmittag in die typisch islamische Gebetshaltung, seine Stirn berührte den Boden der Al-Farouk Moschee. „Das war für mich eine große Ehre, an so etwas habe ich noch nie teilgenommen“, sagte Jakobs kurze Zeit später.
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In so einer Pose hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) wohl noch niemand gesehen: Auf seinen Knien begab sich das Stadtoberhaupt am Freitagmittag in die typisch islamische Gebetshaltung, seine Stirn berührte den Boden der Al-Farouk Moschee. „Das war für mich eine große Ehre, an so etwas habe ich noch nie teilgenommen“, sagte Jakobs kurze Zeit später. Gerade hatte er zusammen mit rund 50 anderen Menschen am Freitagsgebet des Vereins der Muslime in Potsdam e.V. in dessen Moschee-Raum in der Straße am Kanal 61 teilgenommen.
Der Verein nutzte den Besuch von Jakobs zur Werbung in eigener Sache: Anlässlich der bundesweiten Aktion des „Tags der offenen Moscheen“ am 3. Oktobeer will der Verein sich und seine seit einigen Monaten eingerichtete Moschee interessierten Potsdamern vorstellen. Zwischen 14 und 18 Uhr findet dann ein Tag der offenen Tür statt.
Sollte es an dem Tag großen Andrang geben, gibt es allerdings Platzprobleme – die Räumlichkeiten der Moschee beschränken sich auf zwei Gebetsräume für Männer, einen Extra-Raum für Frauen, ein Besprechungszimmer und eine Toilette – bislang nur für Männer. „Wir haben Mittel beantragt, um bald auch ein Frauen-WC einrichten zu können“, sagte Steffen ’Abdulmuiz’ Riemer, Schatzmeister des Vereins. Immerhin seien die Räume nun größer als am früheren Standort der Moschee in einem kleinen Ladengeschäft in der Leipziger Straße. Geld für die Miete kommt vom Land Brandenburg und dessen Integrationsstelle.
Seit 1998 gibt es den Verein der Potsdamer Muslime. In seinen Räumen bietet er zum Beispiel Unterricht in der arabischen Sprache oder Kurse zum Koran an. Ein Leitmotiv der Vereinsarbeit steht auf Handzetteln, die beim Besuch von Jakobs verteilt wurden: „Der Verein verfolgt ausdrücklich keine politischen oder nationalistischen Ziele und wir gehören keiner Gruppierung oder Sekte an. Wir distanzieren uns von Gewalt und von Personen oder Gruppen, die dazu aufrufen.“ HK
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