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Landeshauptstadt: Jakobs für „radelnden Ruck“

Verkehrstisch zeigt Defizite im Potsdamer Radverkehr auf

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Verkehrstisch zeigt Defizite im Potsdamer Radverkehr auf Für einen „radelnden Ruck“ in Potsdam will sich Oberbürgermeister Jann Jakobs einsetzten. Den Anstoß gab der Verkehrstisch Mittwochabend, auf dem gravierende Mängel im Radverkehr aufgezeigt wurden. Das vom Vortragenden der Arbeitsgruppe 1 Georg Michaelis aufgebrachte Wort vom „radelnden Ruck“ griff Jakobs begierig auf und kündigte an, er werde in einer gesonderten Runde unter Einbeziehung des ADFC, der Verwaltung und Mitgliedern des Verkehrstisches über Verbesserungen beim Radverkehr beraten. Ganz oben auf der Mängelliste stehen die fehlenden Abstellmöglichkeiten. Die Verhältnisse am Hauptbahnhof sind in dieser Hinsicht chaotisch und selbst an den kleinen Bahnhöfen Charlottenhof und Potsdam-Sanssouci machte die Verkehrstisch-Arbeitsgruppe ein Defizit von je vierzig Abstellplätzen aus. Der Moderator des Verkehrstisches, Fachhochschul-Professor Herbert Staadt, regte daher an, die Fahrräder in die städtische Stellplatzsatzung mit einzubeziehen. Jakobs hat laut eigenem Bekunden in seinem Urlaub ein paar Tage in Amsterdam zugebracht und dort einen funktionierende Radlerstadt und gigantische Abstellanlagen kennen gelernt. Daher ist ihm der vom Verkehrstisch angeregte Gedanke, am Hauptbahnhof eine große Fahrradstation zu schaffen, nicht fremd. Wie das zu machen sei, soll die erwähnte Ruck-Beratung sondieren. Der Oberbürgermeister sieht selbst in Zeiten leerer Kassen Möglichkeiten der Realisierung. In Bezug auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), stellte der Verkehrstisch unter anderem als Mangel heraus, dass insbesondere in den Fahrzeugen der Havelbusgesellschaft keine Fahrräder mitgenommen werden dürfen. Aber gerade die Vernetzung von ÖPNV und Fahrrad sei ein guter Anreiz, das Auto stehen zu lassen. Dazu wäre allerdings erforderlich, dass an wichtigen Haltestellen Abstellmöglichkeiten bestehen. Noch immer aber ist der ÖPNV gegenüber der Mitnahme von Fahrrädern eher ablehnend, denn im § 11 der Beförderungsbedingungen des Verkehrsverbundes heißt es: „Die Mitnahme von Fahrrädern in Omnibussen, Obussen und Straßenbahnen ist nicht gestattet, es sei denn, dass diese Verkehrsmittel dafür hergerichtet und entsprechend gekennzeichnet sind.“ Dabei ist positiv zu werten, dass der Potsdamer Verkehrsbetrieb schon vor Jahren die Möglichkeit der Beförderung von Fahrrädern in den Straßenbahnen gestattet. Der Verkehrstisch, den es seit zwei Jahren gibt, soll – so der Wunsch des Oberbürgermeisters – fortgesetzt werden. Dass es genug zu beraten gibt, zeigt allen die Auflistung der Probleme in der Arbeitsgruppe 2, die sich mit dem Hauptstraßenverkehr befasst: Verkehrsführung in der neu zu bauenden Humboldtstraße, Verlängerung der Friedrich-List-Straße, Knoten Berliner Straße / Humboldtbrücke, Auffahrt von der Friedrich-Engels-Straße zur Nuthestraße, Ortsdurchfahrt Bornim, Verknüpfung der Bundesstraßen eins und zwei. Darüber hinaus sollte Raum sein für eine freie Diskussion, denn nicht jeder will sich – das kam auch zum Ausdruck – in ein Schema oder eine „Struktur“ pressen lassen. Günter Schenke

Günter Schenke

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