Landeshauptstadt: Jakobs gegen Pachtverträge für Seezugänge

Neu Fahrland - Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs hat sich im Streit um öffentliche Wege am Lehnitzsee gegen die Pläne des Eigenbetriebes Kommunaler Immobilienservice (Kis) gestellt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Pachtvertrag zustande kommt“, so Jakobs gestern im Hauptausschuss. Der Ortsbeirat hatte beschlossen, einen schmalen Weg von 1,50 Meter Breite hin zum Ufer öffentlich zu machen und am Ende des Stichweges eine Badestelle einzurichten. Die angrenzenden Grundstückseigentümer wollen dies jedoch nicht und sind dagegen juristisch vorgegangen. Nun liege der Fall beim Rechtsamt, sagte Kis-Leiterin Monika Remann. Zwei Gutachten hätten sich gegen die geplante Uferstelle in diesem Bereich ausgesprochen, daher sei das Flurstück in städtischem Eigentum den Nachbarn zur Pacht angeboten worden. Jakobs schloss zwar gestern eine Verpachtung nahezu aus, er könne sich aber auch nicht vorstellen, dort eine Badestelle einzurichten. Das hatte der Ortsbeirat im Februar gefordert. Der Oberbürgermeister, der Seezugänge in Potsdam als „sehr sensibles Thema“ bezeichnete, plädierte für Schilder aufstellen wie „Durchgang verboten“ und „Baden verboten“. Jakobs weiter: „Dann werden wir sehen was passiert. Kontrollieren werden wir es nicht“. Zuletzt hatten Anrainer des Griebnitzsees Schilder wie „Privatweg“ und „Radfahren verboten“ aufgestellt. Geklärt werden soll auch, ob die vor Eingemeindung beschlossene Uferwegkonzeption für die neuen Ortsteile gilt. Ortsbürgermeister Hartmut Reiter warb gestern für die öffentliche Nutzung: Ansonsten sei es der zweite von fünf Seen in Neu Fahrland, „der keine öffentliche Zuwegung hätte“. jab