Landeshauptstadt: Jakobs: Gewalt darf nicht toleriert werden
Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat sich gestern besorgt über die Zunahme von Gewalttaten in Potsdam gezeigt. Er werde alles unternehmen, um eine weitere Eskalation zu verhindern, sagte Jakobs.
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Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat sich gestern besorgt über die Zunahme von Gewalttaten in Potsdam gezeigt. Er werde alles unternehmen, um eine weitere Eskalation zu verhindern, sagte Jakobs. Es dürfe keine Form von Gewalt toleriert werden. Er reagierte damit auf die jüngsten Vorfälle. Am Sonntagmorgen wurden in der Stadt vier Personen der linken Szene wegen des Verdachts des versuchten Mordes verhaftet. Die 16- bis 21-Jährigen sollen einen rechtsextremen Jugendlichen mit einem Teleskopschlagstock („Totschläger“) angegriffen haben. Die Tatverdächtigen sollen zum Umfeld des alternativen, linken Projekts „Chamäleon“ in der Hermann-Elflein-Straße zählen (PNN berichteten). Die Polizei geht davon aus, dass der Vorfall im Zusammenhang mit einem Prozess gegen Rechtsradikale wegen der Beteiligung an einem Überfall auf das „Chamäleon“ in der Neujahrsnacht 2003 steht. Dabei wurden in der Vorwoche zwei junge Männer zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Vor dem Hintergrund der „massiven, gewalttätigen“ Konflikte hat Jakobs für Montag eine außerordentliche Sitzung des Beirats zur Umsetzung des Lokalen Aktionsplanes einberufen. Dabei sollen mit den Vertretern gesellschaftlicher Gruppen Projekte zur Deeskalation beraten werden. Nach Ansicht des Innenexperten der CDU-Landtagsfraktion, Sven Petke, muss bei den Ermittlungen auch ein möglicher Zusammenhang zwischen dem staatlich unterstützten „Chamäleon“ und den Tatverdächtigen untersucht werden. Nach PNN-Informationen soll eine Klub-Mitarbeiterin an dem Überfall auf den Jugendlichen beteiligt gewesen sein. Sollte das zutreffen, sei schnelles Handeln erforderlich, sagte Petke. Öffentliche Mittel oder Einrichtungen gehörten nicht in die Hände gewaltbereiter Extremisten. ddp/pet
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