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Sanierung ungewiss. Die Sporthalle Kurfürstenstraße ist in einem desolaten Zustand, Sanierung ungewiss. Der Stadtsportbund ist unzufrieden mit der Sporthallen-Infrastruktur in Potsdam, denn die Zukunft weiterer Hallen ist nicht gesichert.

© Andreas Klaer

Von Jan Brunzlow: Jakobs: Kein Abriss ohne Ersatz

Sportler kritisieren Hallen-Infrastruktur / Villa Karlshagen im Luftschiffhafen soll Sport-Akademie werden

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In Potsdam werden in den nächsten beiden Jahren mehr als 60 Millionen Euro in kommunale Sportstätten investiert. Neben einer neuen Schwimmhalle, dem Ausbau des Luftschiffhafens mit einer neuen Sporthalle sowie der Sanierung des Karl- Liebknecht-Stadions würden im Bornstedter Feld und auf Hermannswerder auch zwei neue Schulturnhallen gebaut, die dem Vereinssport künftig zur Verfügung stehen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat die Investitionen gestern beim 8. Stadtsporttag genannt und sich gegen Vorwürfe des Stadtsportbundes gewehrt, Sporthallen ersatzlos abreißen zu wollen. Er sagte, in Potsdam gebe es einen großen Bedarf an weiteren Sporthallen, daher werde es erst einen Hallenabriss geben, wenn ein Ersatz für die Vereine gefunden ist. Kleine Fußnote des Oberbürgermeisters: Ob der Ersatzstandort vor der Schließung weiterer Standorte fertig ist, darauf wollte er sich nicht festlegen.

Immer wieder gibt es Befürchtungen, dass in den nächsten Jahren vier Sporthallen in Potsdam geschlossen und abgerissen werden könnten. Dazu zählen die Sporthalle Heinrich-Mann-Allee mit dem Rollsportfeld wegen der Entwicklung des Areals zu einem Wohnstandort, die Sporthalle Kurfürstenstraße, die Sporthalle der Sportschule Potsdam sowie die Spezialhalle für Turner im Luftschiffhafen. Allein die Sanierung der Turnerhalle würde mehrere Millionen Euro kosten, die Universität Potsdam als einer der Hauptnutzer will sich an den Sanierungskosten bislang nicht beteiligen. Derzeit werde an Finanzierungsmodellen gebastelt, sagte Jakobs. Es gebe dafür aber noch keine Lösung. Zu dem von der Luftschiffhafen GmbH ins Spiel gebrachten Abriss der Sporthalle der Sportschule sagte Jakobs: „Das ist mit mir nicht abgestimmt und von mir nicht autorisiert.“ Stadtsportbund-Vorstand Lutz Henrich sagte gestern, er wünsche sich eine Abstimmung über solche Fragen mit dem Stadtsportbund.

In das städtische Sportareal Luftschiffhafen werden in den nächsten Jahren mehr als 33 Millionen Euro investiert, nun gibt es sogar für die verfallene Villa Karlshagen ein Zukunftsmodell. Der Landessportbund prüft derzeit, ob er die Villa zwischen Sportschule und Olympiastützpunkt als Geschäftsstelle anmietet und in einem zweiten Schritt die bereits existierende Europäische Sportakademie Land Brandenburg darin unterbringt. Das bestätigte Landessportbund-Hauptgeschäftsführer Andreas Gerlach gestern den PNN. Die Luftschiffhafen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Pro Potsdam, hat die Sanierung der Villa am Havelufer auf vier Millionen Euro beziffert. Zudem sollen an dem denkmalgeschützten Ensemble Anbauten für weitere sechs Millionen Euro entstehen. Derzeit wird versucht, dafür Fördermittel aus dem Europäischen Infrastrukturfonds Efre zu erhalten.

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