Landeshauptstadt: Jakobs: Land agiert in Golm „lahmarschig“ Container für großes Forschungsobjekt
Golm - Aus Sicht des Potsdamer Oberbürgermeisters Jann Jakobs (SPD) erfolgt die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Golm zu langsam. Jakobs mahnt insbesondere bei der Bereitstellung von Grundstücken für die wissenschaftsnahe Wirtschaft einfachere Entscheidungsstrukturen an.
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Golm - Aus Sicht des Potsdamer Oberbürgermeisters Jann Jakobs (SPD) erfolgt die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Golm zu langsam. Jakobs mahnt insbesondere bei der Bereitstellung von Grundstücken für die wissenschaftsnahe Wirtschaft einfachere Entscheidungsstrukturen an. „Mir ist das alles zu lahmarschig“, donnerte Jakobs am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion im Golmer Innovationszentrum GoIn. „Wir brauchen andere Entscheidungswege“, erklärte der Rathauschef vor einer Vielzahl von Firmenchefs, die erklärten, dringend Erweiterungsflächen zu benötigen. Jakobs: „Wir brauchen Personen, die Entscheidungen treffen können.“
Hintergrund ist nicht nur die Tatsache, dass das GoIn, in dem sich Start-up-Firmen für acht Jahre kostengünstig einmieten können, aus allen Nähten platzt. Für eine Reihe von Firmen enden die acht Jahre bald, sie müssen ausziehen und suchen deshalb neue Domizile. Bei der Standortwahl spielt nach Aussage der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (SPD) Adlershof in Berlin eine immer stärkere Rolle. „Wir wollen aber, dass die Firmen in Brandenburg bleiben“, erklärte Andrea Wicklein. Ausschlaggebend dafür sei eine Erhöhung der Attraktivität von Golm. Die Firmen- und Institutschefs brachten zum Ausdruck, dass dafür eine Direktanbindung der Bahn nach Berlin-Spandau sehr dienlich wäre – aber auch bessere Fahrgastinformationen. Jakobs gab sich auch in diesem Punkt kämpferisch: „Die Informationspolitik der Bahn ist stark verbesserungswürdig“ und: „Wir gehen denen richtig auf die Nerven.“ Allerdings, erklärte Jakobs, hinsichtlich der Anbindung an Spandau liege der Ball beim Land: „Die Bahn fährt nur, was das Land bestellt.“
Indes steht das Golmer Standortmanagement unter Friedrich W. Winskowski vor einem Ansiedlungserfolg: „Wir können ein relativ großes Forschungsprojekt an Land ziehen“, berichtete Jakobs, ohne mehr sagen zu wollen. Die Stadt werde dafür bis Jahresende Büro- und Laborcontainer aufstellen. „Container können ganz schick aussehen“, witzelte Jakobs. Für Winskowski ist indes zudem die Ansiedlung eines Biergartens in Golm unausweichlich. „Das“, so Jakobs, „steht auf der Prioritätenliste ganz oben.“ Guido Berg
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