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Landeshauptstadt: Jakobs sagt Rollsportlern Sanierung zu

Diskussion um Tennisplätze: Verein soll 21 000 Quadratmeter Land kostenlos erhalten

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Templiner Vorstadt - Die Zusagen von Jann Jakobs (SPD) könnten die Rathauskooperation in dieser Woche in neue Turbulenzen bringen. Potsdams Oberbürgermeister hat Vertretern von Rollhockey- und Rollsportvereinen am Donnerstagabend auf einer öffentlichen SPD-Veranstaltung zugesagt, noch in diesem Jahr 30 000 Euro für die Sanierung der Rollsportanlage vor der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee aufzubringen. Die Zusage sorgte selbst innerhalb der Partei für Verwunderung. Denn der Haushalt 2010 ist zwischen den Fraktionen verhandelt und soll am Mittwoch abgestimmt werden: Geld für die Rollsportanlage ist darin nicht vorgesehen.

Jakobs’ Zusagen an die Rollsportvereine, die nach Vereinsangaben etwa 200 bis 250 aktive Mitglieder zählen, waren jedoch weitreichender. Die Anlage soll bei einem möglichen Abriss dann mit Überdachung an einem neuen Standort an eine rollsporttaugliche Sporthalle angeschlossen werden. Der Abriss könnte erfolgen, weil die Stadt das gesamte Areal für den Wohnungsbau entwickelt werden soll. Die Fläche von 70 000 Quadratmeter stehe laut Jakobs zur Verfügung, wenn der Tennisverein seine Plätze dort aufgibt, die Sporthalle und der Rollsportplatz abgerissen werden und das Blauhaus verschwindet. Diese Ideen gebe es, bestätigte Jakobs. Allerdings würden sie nicht in den nächsten drei Jahren umgesetzt.

Der Tennisverein hat allerdings bereits seine Kündigung zum 31. Dezember 2011 erhalten, ebenso ein Angebot für ein Ausweichquartier. Der Verein soll auf das Areal des alten Plattenwerkes am Bahnübergang Heinrich-Mann-Allee kurz vor Bergholz-Rehbrücke umziehen. Dort bietet die Stadt dem Verein ein Gelände von 21 000 Quadratmetern als Eigentum an, zuzüglich würden die Plätze gebaut beziehungsweise Geld für den Bau zur Verfügung gestellt. Eine Million Euro soll das Angebot der Stadt schwer sein – wenn der Verein umzieht. Über die Summen müsse erst verhandelt werden, sagte Jakobs.

Allerdings hat die Stadt dem Verein ein Grundstück angeboten, welches ihr nicht gehört. Ein „Dreiecksgeschäft“ nannte Jakobs dies auf Nachfrage. Die Eigentümer des Grundstücks in der Waldstadt seien damit einverstanden und bekämen dafür andere Leistungen. Inoffiziell heißt es, sie erhalten dafür Baurecht auf dem heutigen Gewerbeareal beziehungsweise Grundstücke für Wohnungsbau auf dem heutigen Tennisplatzareal.

Vereinsmitglieder vom Rollsport und Rollhockey haben die SPD-Veranstaltung genutzt, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Sie forderten Gespräche mit der Stadt. Jakobs sagte dies zu. Grit Onnen von den Rollsportlern sagte, die Stadt konzentriere sich vor allem auf die Förderung olympischer Sportarten. Dabei sei der Rollsport in der Stadt eine Tradition. Die Anlage gebe es ebenso lange wie die Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. Wegen der schlechten Bedingungen müssten Wettkämpfe in Ludwigsfelde und Großbeeren ausgetragen werden, weil Potsdam keine Sporthalle mit einem Fußboden für den Rollsport habe. Auf der Anlage trainieren mehr als 200 Sportler. Zuletzt hatte die Sparkasse 5100 Euro gespendet, damit variable Tribünen gekauft werden konnten. Die Potsdamer hatten die Sanierung der Anlage und deren Überdachung im Rahmen des Bürgerhaushaltes als zweitwichtigstes Projekt bewertet. Jan Brunzlow

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