Sport: Jakobs verspricht moderate Lösung
Beim Weihnachts-Frühschoppen Potsdamer Sportvereine wurde über 35-Euro-Abgabe diskutiert
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Beim Weihnachts-Frühschoppen Potsdamer Sportvereine wurde über 35-Euro-Abgabe diskutiert Weihnachten als Fest des Friedens nutzt ein Teil der Potsdamer Sportvereine traditionell auch zur Problemberatung. Seit 2000 treffen sich Repräsentanten von Vereinen mit olympischen Sportarten auf Einladung der Potsdamer Ruder-Gesellschaft zum Weihnachts-Frühschoppen mit Polit-Prominenz. Und so waren auch gestern Ministerpräsident Matthias Platzeck und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs ans Ufer des Templiner Sees gekommen, um mit Peter Langbehn (Potsdamer RG), Bernd Schröder (1. FFC Turbine Potsdam), Jürgen Eschert (Kanu- Club Potsdam im OSC), Dr. Volkmar Schöneburg (UJKC Potsdam), Peter Rieger (SC Potsdam), Perikles Paschkowski und Peter Ränke (SV Babelsberg 03) zu diskutieren. Platzecks Lebensgefährtin Jeanette Jesorka, Trainer- Gattin Sonja Ränke sowie Tatjana Jury, RBB- Fernsehmoderatorin und Paschkowskis Lebensgefährtin, waren dabei mehr als nur schmückende weibliche Umrahmung. Thema Nummer 1 war natürlich die 2004 drohende Kostenexplosion für Potsdams Sport durch die Absicht der Stadtverwaltung, pro erwachsenem Vereinsmitglied 35 Euro kassieren zu wollen (PNN berichteten). „Wir haben jährlich 2,4 Millionen Euro an Betriebskosten allein für den Breitensport“, sagte Jakobs dazu am Rande des Frühschoppens. „Und wir müssen sehen, dass wir rund 300 000 Euro Entlastung erreichen.“ In bereits versandten Schreiben der Stadtverwaltung an die Vereine wird außerdem eine Erhöhung der Mieten und Pachten für städtische Sportanlagen avisiert. Vorhaben, die viele Sportvereine vor Existenzprobleme stellen und die nach Ansicht von Stadtsportbund-Chef Lutz Henrich auch fatale soziale Folgen hätten. In der gestrigen Runde versprach Potsdams Stadtoberhaupt gleichwohl keinen administrativen Alleingang, sondern die gemeinsame Suche mit dem Sport nach einer bestmöglichen Lösung. „Wir wollen die Sache so moderat wie möglich gestalten. Schließlich wollen wir den Vereinen ja nicht das Wasser abdrehen oder ihren Fortbestand gefährden“, erklärte Jakobs gegenüber PNN. Signalisiert wurde auch, dass die bereits für 2004 verkündeten Miet-, Pacht- und Betriebskostenerhöhungen noch nicht der Weisheit letzter Schluss seien. Gemeinsam mit allen Betroffenen soll beraten werden, wie Härtefälle vermieden werden können. „Sportart-übergreifende Probleme, die alle angehen, zu diskutieren ist ja der Sinn unseres jährlichen Frühschoppens“, betonte PRG-Chef Peter Langbehn. Obwohl Deutschlands erfolgreichster Ruderverein von der 35-Euro-Regelung ausgenommen bliebe, weil er schon die Betriebskosten für den städtischen Seekrug selbst trägt, vertrat auch er die Sorgen der vielen kleineren Vereine. „Diese Haltung“, so Turbine-Trainer Bernd Schröder, „erhöht die Glaubwürdigkeit unserer Zusammenkünfte.“ Michael Meyer
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