Sport: „Jeder hat jetzt Gelegenheit, sich zu zeigen“ Vfl-Handballer beziehen heute Kurztrainingslager

Der Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam hat am vergangenen Mittwoch mit viel Sinn für Realismus die Vorbereitungen auf die Meisterschafts-Rückrunde aufgenommen. Sechs Zähler Rückstand auf die punktgleich an der Tabellenspitze liegenden Vertretungen des VfL Bad Schwartau und der SG Flensburg-Handewitt II veranlassen zumindest Peter Melzer, sich bereits jetzt gedanklich mit der kommenden Saison zu beschäftigen. „Wir müssen in der Rückrunde unser Gesicht wahren. Jeder hat jetzt Gelegenheit, sich zu zeigen und ist gut beraten, Leistung zu bringen. Ich persönlich möchte hier in Potsdam in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf in Richtung zweite Liga unternehmen und muss zusehen, dass wir dafür eine Truppe von entsprechender Qualität an den Start bringen“, sagte der VfL-Trainer vorgestern.

Die Bilanz des Herbstes hat rund um die erste Männermannschaft für zuletzt anhaltend schlechte Stimmung gesorgt. Der nie wirklich schön spielenden Truppe gingen unterwegs Härte und Biss verloren. Die Egoismen schwollen an, der Zusammenhalt schwand. Um zu verhindern, dass der aktuelle Tabellenfünfte im kommenden Frühjahr unmotiviert und mit hängender Zunge über die Ziellinie kriecht, setzt der kantige Coach aus Cottbus auf Disziplin. Und auf die Rückkehr seines Sohnes Lars, dessen einst bei Post Schwerin und Concordia Delitzsch in der Bundesliga geschulte Fähigkeiten als Regisseur in der Hinrunde auf Grund einer schwerwiegenden Knieverletzung nicht zum Tragen kamen. Lars Melzer wird heute Nachmittag mit ins Kurztrainingslager reisen, welches die Potsdamer bis zum Sonntag in Neuruppin abhalten. Mit Blick auf die am 13. Januar mit einem Heimspiel gegen den stark abstiegsgefährdeten HSV Grimmen beginnende zweite Saisonhälfte ist bislang völlig unklar, wann der 27-Jährige wieder ohne Bedenken zum Einsatz gebracht werden kann. In Neuruppin, wo der 1. VfL heute und morgen jeweils um 20.30 Uhr im Sportcenter Trenckmannstraße Testspiele gegen den Oberligisten HC Neuruppin austrägt, sollte er sich ursprünglich einem Belastungstest unterziehen. „Wir werden vor Ort sehen, ob dies möglich ist“, sagte Peter Melzer dazu.

Wie sich gestern andeutete, entscheidet sich in den kommenden Tagen, unter welchen Voraussetzungen der Wechsel von Steffen Baumgart zum Ligakontrahenten SV 63 Brandenburg West über die Bühne geht (PNN berichteten). Der bisherige VfL-Linksaußen verständigte sich bereits per Telefon mit Brandenburgs Trainer Peter Höhne. „Wir würden uns freuen, wenn sein Wechsel zu uns zustande käme. Es sind noch zwei, drei Dinge zu besprechen. Wir sind guter Dinge, dass die sich klären lassen“, sagte Höhne gestern. Steffen Baumgart wird den weiteren sportlichen Werdegang des VfL nicht mehr beeinflussen. Sein Wechsel in die Nachbarschaft könnte unter Umständen der Beginn einer Kooperation des 1. VfL mit dem SV 63 Brandenburg sein. Zumindest Peter Melzer strebt dies an.