Landeshauptstadt: „Jeder vierte auf dem Bau ist illegal beschäftigt“ IG-BAU fordert: Bekämpfung von Schwarzarbeit und Lohndumping
Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit am Bau müssen besser kontrolliert und härter bestraft werden, lautete das Credo des Politfrühschoppens der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG-BAU). Allein auf den Baustellen im Land werde massiv gegen geltendes Recht und bestehende Tarifverträge verstoßen, so der IG-Bau-Geschäftsführer des Bezirksverbandes Mark Brandenburg Jörg Schütte am vergangenen Sonnabend im Bürgerhaus am Schlaatz.
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Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit am Bau müssen besser kontrolliert und härter bestraft werden, lautete das Credo des Politfrühschoppens der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG-BAU). Allein auf den Baustellen im Land werde massiv gegen geltendes Recht und bestehende Tarifverträge verstoßen, so der IG-Bau-Geschäftsführer des Bezirksverbandes Mark Brandenburg Jörg Schütte am vergangenen Sonnabend im Bürgerhaus am Schlaatz. Fast jeder vierte auf dem Bau Arbeitende sei im Land illegal beschäftigt. Bundesweit beziffert die Gewerkschaft die Zahl der illegal Beschäftigten auf 300 000. An Sozialversicherung gingen dem Staat so jährlich 480 Millionen Euro an Steuern verloren. Oft werde die Situation der Arbeitnehmer seitens der Arbeitgeber ausgenutzt. „An Tariflöhne ist häufig nicht zu denken“, so Schütte. Laut einer von der Gewerkschaft durchgeführten Umfrage würden 40 Prozent der Arbeitnehmer weniger als den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. „Andere haben keine gültigen Arbeitspapiere oder werden gar nicht erst bei der Sozialversicherung angemeldet.“ Ferner würden ausländischen Arbeitnehmern häufig horrende Summen für Unterkunft und Verpflegung abgezogen. Der Kriminalität auf die Schliche zu kommen sei schwierig. Aus Angst die Arbeit zu verlieren, schwiegen viele Arbeitnehmer, oft arbeiteten diese bei Subunternehmen. Firmen, die den Zuschlag für eine Baustelle erhalten haben, gäben meist die Ausführungen weiter. Wer für die Missstände zuständig sei, könne kaum nachvollzogen werden. „Langfristig müssen wir das Problem in den Griff bekommen.“ Für Ostdeutschland und Polen wünscht sich Schütte eine gesetzliche Regelung für die Beschäftigung und Entlohnung. Parallel müsse die Kontrollen intensiviert werden. Mit den Hauptzollämtern in Potsdam und Neuruppin sei Lohndumping u. a. beim Neubau des Theaters aufgeflogen. Um auf die Spur von illegaler Beschäftigung zu kommen, hat die IG-BAU eine kostenlose Hotline 0800 - 442 28 02 eingerichtet. U. S.
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