Tabuthema: Sucht am Arbeitsplatz: Jeder zehnte Beschäftigte trinkt zu viel
Potsdam - Sucht am Arbeitsplatz ist eine der großen Herausforderungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Die Zahl der statistisch erfassten Fehltage infolge von Suchterkrankungen ist zwischen 2002 und 2012 um 17 Prozent angestiegen.
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Potsdam - Sucht am Arbeitsplatz ist eine der großen Herausforderungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Die Zahl der statistisch erfassten Fehltage infolge von Suchterkrankungen ist zwischen 2002 und 2012 um 17 Prozent angestiegen. Laut Fehlzeitenreport 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK gehören Alkoholkonsum und Rauchen zu den Hauptursachen. „Für Suchtkranke sind Betriebe und Unternehmen ein wesentlicher Lebensmittelpunkt“, sagte Andrea Hardeling von der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen jüngst auf einer Fachtagung in Potsdam.
Doping am Arbeitsplatz
Die Gründe für Suchterkrankungen sind vielfältig, aber auch oft in der Arbeitswelt zu finden. Pensum und Schlagzahl nehmen zu, Arbeitszeiten und betriebliche Abläufe verdichten sich, Job und Familie erfahren häufig keine Trennung mehr. Folge: Jeder zehnte Beschäftigte dopt am Arbeitsplatz. Antidepressiva, Aufputschmittel, Stimulanzen begleiten den Berufsalltag. Das birgt die Gefahr, abhängig zu werden. Der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen zufolge trinken zehn Prozent aller Beschäftigen zu viel. Fünf Prozent trinken riskant, weitere fünf Prozent sind suchtgefährdet. Mit zunehmendem Alkoholkonsum fehlen Beschäftige bis zu 16 Mal häufiger am Arbeitsplatz.
Die Risiken zu erkennen und zu minimieren, ist für Arbeitgeber und deren Betriebliches Gesundheitsmanagement eine enorme Herausforderung. Gesundheit und körperliche Fitness der Mitarbeiter sind dabei zwei wichtige Ziele der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Verbesserung der körperlichen und geistigen Fitness ist eine wichtige Voraussetzung, um Mitarbeiter immun gegen Gefühlsstress und Überforderung zu machen und um Missbrauch von Suchtmitteln vorzubeugen.
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