Sport: „Jetzt beginnt die Zeit, in der wir punkten müssen“ Die Handballer des 1.VfL Potsdam erwarten morgen ab 19.30 Uhr in der 2. Bundesliga den ASV Hamm

Die Zweitliga-Handballer des 1. VfL Potsdam stehen nach absolvierten sechs Punktspielen und 3:9 Punkten unter Druck. Es bringt nichts, vor dieser Tatsache die Augen zu verschließen und fortwährend zu wiederholen, dass sich die sportlichen Möglichkeiten doch entscheidend verbessern, wenn endlich alle Spieler ihre Verletzungen auskuriert haben und einsatzfähig sind.

Bereits zu Wochenbeginn hat Alexander Haase seinen Gefolgsleuten in einer kurzen Mannschaftsbesprechung klar gemacht, dass „wir jetzt sechs Spiele Gelegenheit hatten, um zu lernen und nun die Zeit beginnt, in der wir punkten müssen.“ Der Trainer schaut dabei ausdrücklich auf das morgige Heimspiel gegen den ASV Hamm (19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) und spricht mit Respekt von den Gästen. „Die haben zuletzt zwei Auswärtsspiele in Folge gewonnen. So etwas spricht in dieser Spielklasse immer für Qualität“, wertete Haase.

Tatsächlich hat der ASV Hamm zuletzt einen stetigen Aufwärtstrend nachweisen können. Die vergangene Spielzeit, in der sich die Westfalen als Aufsteiger in der Endabrechnung einen hervorragenden sechsten Platz sichern konnten, hat in der 170 000-Einwohner-Stadt die Handballbegeisterung nochmals angeheizt. Die Heimspiele sind stets ausverkauft, was bei einem Fassungsvermögen der Sporthalle des Freiherr-von-Stein- Gymnasiums von knapp 1000 Besuchern nicht verwundert.

Interessante Parallele zu Potsdam: In Hamm haben Verein und Stadt gemeinsam Investoren für einen Hallenneubau für 2500 Zuschauer gefunden, der mittlerweile die Planungsphase durchlaufen hat und als Überbau auf ein Einkaufszentrum gesetzt wird. „Wir entwickeln uns Schritt für Schritt weiter und wollen wieder unter die ersten Sechs. Gegen Mannschaften wie den 1.VfL Potsdam, ich sage das ganz offen, muss man gewinnen, will man dieses Ziel erreichen“, sagt ASV-Pressesprecher Gisbert Prünte.

Der ASV Hamm, der in der 3. Runde im Wettbewerb um den DHB-Pokal mit dem Champions-League-Teilnehmer VfL Gummersbach ein Traumlos erwischt hat, reist morgen früh beizeiten los und spielt am Abend mit Ausnahme des Linksaußen Thomas Rycharski (Kreuzbandriss) in Bestbesetzung.

Beim VfL Potsdam stiegen Torhüter Christian Pahl und Enrico Bolduan gestern wieder ins Mannschaftstraining ein. Berufsbedingt musste Pahl während der vergangenen Wochen mit dem Training kürzer treten und wechselte sich zuletzt im VfL-Kasten zu gleichen Spielanteilen mit Stefan Wagner ab. Um die Qualitäten des zwischen den Pfosten sehr reaktionsschnellen und beweglichen Wagner ranken sich auch morgen die Hoffnungen der Potsdamer. Thomas Gantz

Thomas Gantz