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Interview mit Hasso Plattner: „Jetzt muss ich erst mal das Museum bezahlen“

Mäzen Hasso Plattner sieht am Alten Markt genug zu tun, schließt aber ein Engagement für die Garnisonkirche nicht grundsätzlich aus

Stand:

Herr Plattner, der Rohbau des neuen Museum Barberini steht jetzt. Im Frühjahr 2017 soll die erste Ausstellung zu sehen sein. Gibt es noch weitere Projekte in Potsdam, die Sie planen und umsetzen wollen?

Im Augenblick nicht. Es geht natürlich weiter am Jungfernsee. Die SAP baut ein zweites Gebäude, aber da habe ich, außer dass ich das Grundstück verkauft habe, nichts mit zu tun. Ich freue mich, dass die Ansiedlung des Innovationszentrums der SAP gut gelungen ist. Irgendwann geht es auch mit den Einfamilienhäusern am Jungfernsee los. Die Straßen sind drin und die Grundstücke sind erschlossen.

Es gäbe ja auch am Alten Markt noch einiges zu tun.

Naja, es muss auch noch ein paar andere Investoren hier geben. Ich will denen ja nicht alles wegnehmen.

Sind Sie in Bezug auf den Wiederaufbau der Garnisonkirche engagiert?

Ich höre ab und zu etwas davon. Das ist eine Aufgabe der Stadt, vielleicht auch eine Aufgabe über die Stadt hinaus. Ich habe da keine Aktien dran. Ich finde es nur ungerecht gegenüber der Kirche, nur weil sich zwei dort die Hand gereicht haben (der Handschlag zwischen Adolf Hitler und Reichskanzler Hindenburg am „Tag von Potsdam“ 1933, d. Red.), die Kirche zu verdammen. Manche sagen, dass sie sich nur auf Wiedersehen gesagt haben. Vielleicht ist der Handschlag auch falsch gedeutet worden.

Die Stiftung könnte Geld gebrauchen. Wäre eine Spende denkbar?

Nun, ich habe ja eine ganze Reihe von Aufgaben, jetzt muss ich erst mal das Museum Barberini bezahlen. Und mit der Stiftung ist es ja nicht so, dass das Stiftungsvolumen einfach ausgegeben werden kann. Dann ist die Stiftung platt. Die Idee ist, dass das Volumen erhalten bleibt und aus dem verdienten Geld der Stiftung solche Sachen wie das Museum Barberini finanziert werden. Also, ein großes Geldvolumen einer Stiftung bedeutet nicht, dass man alles mal ausgeben kann.

Was halten Sie von der Verkehrssituation in Potsdam, die ja schwierig ist? Etwa die Pläne zur Einengung der Zeppelinstraße?

Dazu äußere ich mich nur privat mit Oberbürgermeister Jakobs oder dem Baudezernenten Klipp. Ich habe natürlich verkehrstechnische Ideen, wir machen ja solche Untersuchungen am Hasso-Plattner-Institut. Ich habe angeboten, dass wir auch über Verkehrstechnik und den Einsatz moderner Computersysteme nachdenken können. Ob dabei was rauskommt, weiß ich nicht.

Und wie war die Reaktion der Stadtverwaltung auf Ihr Angebot?

Das wollen wir mal sehen, ich habe das ja nur mal gesagt.

Gibt es schon einen Gesprächstermin?

Nein, so schnell geht das doch nicht.

Das Interview führte Stefan Engelbrecht

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