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Landeshauptstadt: Jetzt soll der Funkturm im Frohnauer Forst fallen Sprengung für den 8. Februar geplant
Berlin - Die Sprengung des Funkturms im Frohnauer Forst zwischen Glienicke in Berlin-Reinickendorf und dem brandenburgischen Hohen Neuendorf verzögert sich erneut. Wie die Nachrichtenagentur ddp aus Kreisen der Forstverwaltung erfuhr, hat die Deutsche Telekom den eigentlich für 18.
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Berlin - Die Sprengung des Funkturms im Frohnauer Forst zwischen Glienicke in Berlin-Reinickendorf und dem brandenburgischen Hohen Neuendorf verzögert sich erneut. Wie die Nachrichtenagentur ddp aus Kreisen der Forstverwaltung erfuhr, hat die Deutsche Telekom den eigentlich für 18. Januar geplanten Sprengungstermin für das zweithöchste Bauwerk Berlins kurzfristig abgesagt. Als neuer Termin stehe nunmehr der 8. Februar fest, heißt es aus der Forstverwaltung.
Über die Hintergründe der Verschiebung war vonseiten der Telekom, die über ihre Tochtergesellschaft Deutsche Funkturm GmbH Eigentümerin des Turmes ist, bislang keine Stellungnahme zu erhalten.
Gesprengt werden sollte der 358 Meter hohe Turm bereits im Dezember. Damals wurde dies jedoch durch schlechte Sichtverhältnisse und starken Wind verhindert. Grund für die neuerliche Verschiebung sei die Kältewelle in den vergangenen Wochen, sagt der Leiter des Reinickendorfer Bauaufsichtsamts, Jürgen Baldow. „Der Turm war so stark vereist, dass die Vorbereitungsarbeiten abgebrochen werden mussten. Das war nicht mehr vertretbar, bei solchen Bedingungen jemanden da hoch zu lassen“, fügt Baldow hinzu. Allerdings habe seine Behörde die Unterbrechung nicht veranlasst. „Die Sprengfirma hat alleine entschieden, ihre Leute vom Turm zu holen“, sagt Baldow.
Auch er geht von einer Sprengung des Turms am 8. Februar aus: „Wir kennen diesen Termin und glauben, dass der eingehalten wird.“ Zumal die Sprengfirma in den vergangenen Tagen ihre Arbeit wieder aufgenommen hat. „Seit dem Tauwetter klettern die wieder eifrig in dem Turm rum“, betont Baldow.
Die Firma, die den Frohnauer Stahlriesen zu Fall bringen soll, kommt aus dem thüringischen Kaulsdorf. Das Unternehmen ist auf den Abriss von Industriebauten spezialisiert und hat bereits Erfahrungen mit derartigen Sprengungen. Dazu gehören der Abriss von Kühltürmen der Kraftwerke Scholven und Castrop-Rauxel, des Konrad-Adenauer-Hauses in Bonn und von Gebäude im Heizkraftwerk Berlin-Rudow.
Indes wird der Zeitrahmen für die Sprengung immer enger. „Am 1. März beginnt laut Berliner Naturschutzgesetz die gesetzliche Brut- und Setzzeit. Ab dann herrscht bis zum Oktober ein Rodungsverbot, um die Tiere bei der Paarung und der Aufzucht ihrer Jungtiere nicht zu stören“, sagt Martina Laub von der Unteren Naturschutzbehörde in Reinickendorf. Während der Ruhezeit seien jegliche Baumaßnahmen im Wald verboten.
Unter das Lärmverbot fällt neben der Sprengung auch die Entsorgung des Turms. Mehrere Wochen sind für die Beseitigung der knapp 1000 Tonnen Stahl eingeplant, eine erneute Verlegung des Termins für die Sprengung würde das Vorhaben zwangsläufig bis in den Herbst verschieben.
Allerdings besteht für die Telekom bei einer erneuten Terminverzögerung die Möglichkeit, eine Sondergenehmigung für Sprengung und Entsorgung zu beantragen. Jürgen Baldow von der Bauaufsicht rechnet für diesen Fall mit einem entsprechenden Antrag: „Wir haben den Eindruck, dass die Telekom den Turm so schnell wie möglich loswerden will. Sollte es Anfang Februar wieder nicht klappen, werde man sich wohl an den Senat wenden, um den Turm auch im Frühling sprengen zu dürfen.“ Michael Klug
Michael Klug
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