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Landeshauptstadt: Jobcenter beklagt Schlendrian unter Jugendlichen

Weil Termine oft nicht wahrgenommen werden, wollen Behördenmitarbeiter Hausbesuche machen

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Frank Thomann, Chef des Potsdamer Jobcenters, zieht für den Sommermonat August eine gemischte Bilanz. Für Empfänger von Arbeitslosengeld II halte die insgesamt positive Entwicklung am Arbeitsmarkt nach wie vor an. Thomann sprach bei der Vorstellung der Arbeitsmarktzahlen am gestrigen Donnerstag insoweit von einem „sehr positiven Trend“.

Sorgen bereiten ihm jedoch die unter 25-Jährigen, die sechs Monate und länger arbeitslos sind. Unter ihnen gebe es einen wachsenden Anteil von Menschen, die mit dem Jobcenter nicht zusammenarbeiten und beispielsweise zu Terminen bei den Arbeitsvermittlern einfach nicht erscheinen. Daher überlege man in seiner Behörde derzeit, ob diese jungen Menschen im Wege der „aufsuchenden Sozialarbeit“, sprich durch Hausbesuche, erreicht werden könnten.

Insgesamt weist die jüngste Statistik der Arbeitsagentur für Potsdam eine positive Entwicklung aus. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt um 2,8 Prozent zurückgegangen. Waren im Juli noch 6721 Potsdamer arbeitslos gemeldet, so sank diese Zahl im August auf 6533. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist zum überwiegenden Teil auf eine Entspannung der Arbeitsmarktsituation für Hartz-IV-Bezieher zurückzuführen. In diesem Bereich ging die Arbeitslosigkeit um drei Prozent zurück. Die Zahl der Empfänger von normalem Arbeitslosengeld, dem Arbeitslosengeld I, sank um 2,2 Prozent. Knapp drei Viertel der Potsdamer Arbeitslosen beziehen Hartz IV, die anderen erhalten das normale Arbeitslosengeld. Laut Edelgard Woythe, Chefin der Potsdamer Arbeitsagentur, würden derzeit insbesondere Fachkräfte in der Gesundheitsbranche, Spezialisten im Baubereich sowie Mitarbeiter in der Logistikbranche gesucht.

Besonders intensiv betrachten die staatlichen Arbeits- und Ausbildungsplatzvermittler die Lage am Ausbildungsmarkt. Im August, und damit kurz vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres, stieg die Zahl der noch nicht vermittelten Bewerber im gesamten Agenturbezirk auf 769 an. Dem standen 952 unbesetzte Lehrstellen gegenüber. Gesucht werden insbesondere Interessenten, die einen Beruf im Gastronomiebereich oder im Einzelhandel ergreifen möchten. HC

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