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Landeshauptstadt: Jobs trotz Frost

4000 weniger Arbeitslose in Potsdam erwartet

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Teltower Vorstadt- Trotz Frost rund 4000 Arbeitslose weniger in Potsdam und Umgebung. So lautet die Prognose für diesen Winter von Arbeitsagentur-Chefin Edelgard Woythe: Dank des neuen Saison-Kurzarbeitergeld würden voraussichtlich mehr Bauarbeiter auch in der Schlechtwetter-Periode ihre Jobs behalten, sagte Woythe gestern vor Journalisten: Ab 1. November gilt die neue Regelung, von Dezember bis März können die Bauarbeiter dann das Saison-Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen.

Und so müssten auch die 105 Betriebe des Bauhauptgewerbes in Potsdam ihre Angestellten in der auftragslosen Winterzeit nicht mehr entlassen. Das hofft zumindest der zuständige Teamleiter bei der Arbeitsagentur, Uwe Menzerath, der das neue Gesetz gestern der Presse vorstellte. Denn trotz leerer Baustellen kosten die Arbeiter ihren Meistern kein Geld – der Staat zahlt Lohn, Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Der Vorteil für die Firmen: Sie können „sobald das Wetter gut ist“ wieder Personal auf die Baustellen schicken – ohne erst neue Mitarbeiter aquirieren zu müssen, so Menzerath.

Für die Angestellten ändert sich finanziell allerdings kaum etwas. Sie erhalten in der kalten Jahreszeit genauso viel wie bisher durch das Arbeitslosengeld: 60 Prozent des Lohnes, haben sie mindestens ein Kind, 67 Prozent. Neu ist lediglich, dass seit Mai 0,8 Prozent ihres Bruttolohnes als Schlechtwetterumlage abgezogen werden. Bisher mussten allein die Arbeitgeber einen Prozent Umlage zahlen.

Auch die „monitäre Belastung“ des Bundes bleibt gleich, räumte Menzerath ein. Doch die Arbeitsagenturen profitierten trotzdem: Die durchgehend angestellten Maurer, Straßen-, Gleis- und Betonbauer tauchen nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auf. Zudem könne der Bund Verwaltungskosten sparen, glaubt die Chefin der Potsdamer Agentur, Edelgard Woythe. Der Aufwand für ihre Mitarbeiter werde kleiner, wenn sich wie gewünscht ab diesem Herbst weniger Menschen arbeitslos melden, so Woythe.

Laut Menzerath werde derzeit geprüft, ob das Kurzarbeitergeld auch auf andere saisonabhängige Branchen wie die Gastronomie übertragen werden kann. Ein Ergebnis werde es aber erst in zwei Jahren geben. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer

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