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Landeshauptstadt: Jobsuche und Stadterkundung

EU-gefördertes Projekt für 60 Arbeitslose: 18 sind nach einem Jahr in Arbeit

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Innenstadt - Gestartet waren vor Jahresfrist insgesamt 60 Langzeitarbeitslose – 18 von ihnen haben mittlerweile eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt oder einen Ausbildungsplatz gefunden. Diese Bilanz des zwölfmonatigen Projektes „Potsdam wächst und Du bist dabei“, das mit EU-Geldern im Rahmen des „Regionalbudgets“ gefördert wird, stellte Silvia Krüger, Potsdams Regionalbudget-Koordinatorin, am Mittwoch vor.

Mit dem August endet das Projekt, bei dem drei Träger – das Urania-Schulhaus, die Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA) und das Zentrum Aus- und Weiterbildung Ludwigsfelde (ZAL) – neben Weiterbildungsmodulen und individueller Betreuung bei der Jobsuche auch Aktivitäten wie gemeinsame Stadterkundungen angeboten hatten.

Nicht für jeden wurde das zur Erfolgsgeschichte: So steht etwa Susan Kunnigk nach wie vor ohne Job da. Die 25-Jährige hatte direkt nach Abschluss ihrer Lehre zur Bürokraft vor drei Jahren eine Tochter bekommen – und den beruflichen Einstieg seither nicht geschafft. Knapp 150 Bewerbungen habe sie allein im vergangenen Jahr geschrieben, erzählt sie. Die Zahl der Vorstellungsgespräche kann sie an einer Hand abzählen. Für viele Arbeitgeber sei ihre Tochter das Problem, vermutet sie. Deshalb will sie sich ab Herbst auch an einem Projekt, das sich speziell an Alleinerziehende wendet, beteiligen. „Ich hoffe, das wird etwas bringen.“

Keine Hoffnungen macht sich dagegen eine 59-jährige Teilnehmerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will: Die gelernte Verkäuferin und Bürokraft verlor ihren Job 1990 nach der Pleite ihres Betriebes. Seitdem schlittert sie von einer Arbeitsamts-Maßnahme in die nächste: Ein paar Mal habe sie zwar einen vom Amt geförderten Arbeitsplatz bekommen, sei aber nach Ablauf der Förderfrist wieder entlassen worden. „Es wird wohl am Alter liegen“, vermutet sie. Trotzdem kann sie dem Regionalbudget- Projekt auch gute Seiten abgewinnen: „Man hat vieles gelernt, was man noch nicht wusste – und Kontakte untereinander geknüpft“, sagt sie: „Das ist gar nicht verkehrt.“ jaha

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