Landeshauptstadt: Joop will Villa Rumpf verkaufen
Modedesigner bietet Anwesen am Heiligen See an
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Berliner Vorstadt - Die Villa Rumpf des Modedesigners Wolfgang Joop steht zum Verkauf. Das Anwesen in der Ludwig-Richter-Straße am Heiligen See ist Sitz des von Joop gegründeten Modelabels Wunderkind. „Wir wollten uns schon länger vergrößern“, sagte Joops persönlicher Sprecher und Berater Edwin Lemberg der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben immer improvisiert und das Unternehmen war letztlich auf drei Gebäude verteilt.“ Derzeit bietet das Immobilienhandelshaus Berlin Sotheby's International Realty die 1895 erbaute Villa im Internet an – ohne Preisangaben.
Künftig solle alles zentral unter einem Dach laufen, sagte Lemberg. „Außerdem sucht Wolfgang Joop moderne, sachliche Räume für seine kreative Arbeit.“ Mit dem Verkauf solle zudem eine klare Trennung zwischen Privatem und Geschäftlichem vollzogen werden. Joop hänge sehr an der Villa Rumpf, darum käme eine Vermietung für ihn nicht infrage. „Zum Vermieten hat er sie zu gerne, er könnte nicht ertragen, jemand anders darin zu sehen“, so Lemberg. Joop gehört noch eine zweite Villa – die Villa Wunderkind – in unmittelbarer Nähe an der Seestraße. Die unter Denkmalschutz stehende Villa Rumpf, vom Frankfurter Maler Fritz Rumpf (1856-1927) in Auftrag gegeben, hatte Joop im Jahr 2000 erworben und aufwendig saniert, heißt es im Exposé. Damals hatte Joop die Villa für knapp fünf Millionen Mark ersteigert. Nahezu dieselbe Summe soll er laut „Bild am Sonntag“ in die Sanierung investiert haben.
Ob die neuen Räume von Joop in Potsdam oder Berlin sein werden, hängt vom Angebot ab. Entscheidend sei die Architektur mit großen und sachlichen Räumen, erläuterte Lemberg. „Klar ist aber, dass sie im Umfeld der Villa Wunderkind sein sollen.“
Wie Lemberg der „Bild am Sonntag“ sagte, habe das letzte Angebot für die Villa Rumpf bei zwölf Millionen Euro gelegen. Lemberg sagte auch, Joop habe schon darüber liegende Angebote gehabt. „Da war er aber zum Verkauf noch nicht bereit.“
Ein möglicher Umzug des Mode-Unternehmens nach Berlin war bereits Anfang 2011 im Gespräch. Doch dann übernahm Joop die Anteile des Investorenpaares Hans-Joachim und Gisa Sander – Kunstsammler und Wella-Erben aus Hessen – an Wunderkind vollständig. Dem Modelabel geht es laut Lemberg gut. „Wunderkind“ sei „nicht pleite, sondern schreibt wieder schwarze Zahlen“, wird er zitiert. Man sei auf einem guten Weg, die Pläne zu realisieren. Die Suche nach Investoren sei aber noch nicht abgeschlossen, betonte er. Die Gespräche konzentrierten sich jedoch auf drei bis vier Interessenten und seien vielversprechend. dpa/SCH
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