
© Kuppert
Von Michael Meyer: Josephine Henning will nichts anbrennen lassen
Turbine Potsdam möchte heute ins Champions-League-Halbfinale / Anna Felicitas Sarholz rückt ins Tor
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„Diesen Vorsprung wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen“, sagt Josephine Henning. Die Fußballerin Turbine Potsdams will heute mit dem Deutschen Meister bei Røa IL Oslo den Einzug ins Halbfinale der UEFA Women’s Champions League perfekt machen. Beim Potsdamer 5:0-Heimsieg über Oslo am vergangenen Mittwoch hatte die 20-Jährige links in der Abwehr nichts anbrennen lassen – gleiches hat sie auch heute vor.
„Man soll ja nie zu ruhig in ein Rückspiel gehen, aber jetzt können wir uns nur noch selbst schlagen“, meint Henning, die im vergangenen Sommer vom 1. FC Saarbrücken an die Havel wechselte, in Potsdam inzwischen zur Stammspielerin avancierte und gesteht: „Ich bin froh darüber, wie es bisher bei Turbine läuft.“ Sie sei bei ihrem neuen Trainer Bernd Schröder „vor allem in der Athletik vorangekommen“, so die letztjährige Abiturientin, die im Frühjahr ein Design- Studium an der Fachhochschule Potsdam beginnen will und sich derzeit ganz auf den Fußball konzentriert.
Nach der gestrigen Ankunft Turbines mit 20-minütiger Verspätung auf dem Flughafen Oslo-Gardemon trainierte Turbine am Nachmittag bei zwei Grad plus eine Stunde auf dem vom Schnee geräumten und trockenen Kunstrasen des Røabanen-Stadions, auf dem heute auch gespielt wird. Er liegt 15 Bus-Minuten entfernt vom Thon Hotel Slottsparken, in dem die Potsdamerinnen untergebracht sind. „Der Kunstrasen ähnelt dem unseren im Luftschiffhafen, ist aber kürzer und ziemlich stumpf“, schilderte Schröder seine Trainings-Eindrücke.
Der norwegische Meister und Pokalsieger will sich heute für die deutliche Niederlage im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion revanchieren; an das von Røa-Coach Geir Nordby angekündigte 6:0 seines Teams glaubt indes auch in Norwegen kaum jemand. „Wir wollen uns diesmal zumindest besser verkaufen“, sagt Torfrau Caroline Knutsen. „In Potsdam hatten wir Probleme mit dem Tempo des Turbine- Spiels, darauf sind wir jetzt besser eingestellt.“
Bernd Schröder hofft erneut auf eine sichere Defensivarbeit seiner Mannschaft und fordert: „Wir müssen so lange wie möglich die Null halten.“ Im Tor soll heute Anna Felicitas Sarholz eine Bewährungschance bekommen. „Wir haben zwei gleichwertige Torfrauen und sie braucht auch Spielpraxis. Wir haben Vertrauen zu ihr“, erklärte Turbines Cheftrainer, der ansonsten fast die gleiche Mannschaft wie im Hinspiel auf den Platz schicken will. Auch Josephine Henning, die damit ihre fünfte Partie auf der europäischen Fußballbühne bestreiten wird. „Das ist schon etwas Besonderes, denn in solchen Spielen lernt man immer eine ganze Menge dazu“, meint die gebürtige Pfälzerin, die 2008 mit der deutschen U20 in Chile WM- Dritte geworden war. „Jedes Land und jede Liga spielt anders, die norwegische auch anders als die deutsche. Die Art, wie Oslo bei uns auftrat, war beispielsweise neu für mich. Trotzdem konnten wir unser eigenes Spiel erfolgreich durchziehen.“
Das soll auch heute geschehen.
Anpfiff ist heute um 15.30 Uhr.
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