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Staffelspaß am Bassinplatz. 122 Teams nahmen an der City Night teil.

© Thomas

Sport: Jubel bis zum Schluss Tempo und Spaß am Laufen bei Nacht-Staffel

Wenn Dietmar Wick seiner Arbeit nachgeht, doziert er an der Potsdamer Universität über Trainingsmethoden. Wenn er Sport treibt, schnürt er auch mal die Laufschuhe – so wie am vergangenen Mittwoch zur CityNight des Potsdamer Laufclubs.

Wenn Dietmar Wick seiner Arbeit nachgeht, doziert er an der Potsdamer Universität über Trainingsmethoden. Wenn er Sport treibt, schnürt er auch mal die Laufschuhe – so wie am vergangenen Mittwoch zur CityNight des Potsdamer Laufclubs. Da brachte Wick als Schlussläufer sein Team der Töplitzer Inselläufer ins Ziel, zum letzten Mal piepte die Zeitmessung – eine Stunde nach der siegreichen Staffel des Zeppelin-Teams. Dass Wick dabei mehr Jubel und Applaus bekam als das siegreiche Quintett, weil dessen Zieleinlauf im bunten Durcheinander der Läuferschar unterging, ließ den Töplitzer strahlen: „Damit hab ich nicht gerechnet.“

Vielleicht illustriert der Uni-Professor diesen Moment einmal in einer Vorlesung als Beispiel, dass die Freude am Sport nicht nur durch Siege entfacht wird. Oder er schickt seine Studenten gleich zum Praxisseminar zur 5 mal 4,2 Kilometer-Staffel rund um den Bassinplatz. Am Mittwochabend definierte sich dort Sport aus Spaß, Teamgeist, Fairplay und Lust.

Wer Lust hatte, schnell zu laufen, wurde auf der 844-Meter-Runde nicht aufgehalten. „Richtig schnelle Zeiten“, registrierte der Sprecher, was natürlich zu Siegern in den verschiedenen Wertungsklassen „Vereine“, „Jedermann“, „Familie“ und „Firmen“ führte.

Fair ging es auf dem abgesteckten Kurs um den Bassinplatz zu, denn die ein oder andere scharfe Kurve verlangte durchaus Aufmerksamkeit. Doch übermotivierte Überholmanöver gab es ebenso nicht wie ausgefahrene Ellenbogen.

Motivation gab es indes vom Streckenrand: Da trieben und klatschten die Teamkollegen ihre laufenden Gefährten über den Kurs, da gab es Danksagungen für den Ersatz eines ausgefallenen Läufers, da gab es zur Feier des Tages Sekt und selbstgemachten Nudelsalat – nach dem Ziel.

Und wenn zunächst der ein oder andere Läufer der insgesamt 122 Staffeln vor seinem Einsatz sich eher noch für zwangsverpflichtet hielt und mit Argwohn den geforderten sportlichen Einsatz entgegensah, so sah man nach getaner Arbeit in den gleichen Gesichtern Stolz und Siegerlächeln. „Hat echt Spaß gemacht“, gestand die Startläuferin einer Firmenstaffel.

1:15:21 Stunden war die Zeit des Siegerteams für die Halbmarathon-Distanz. Am kommenden Sonntag wird der Sieger beim Berliner Stadtlauf über die gleiche Distanz vermutlich schneller sein. Aber das Wir-Gefühl, das der Potsdamer CityNight von Anfang bis Ende eigen ist, wird er nicht haben. Peter Könnicke

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