
© M. Thomas
Von Günter Schenke: Jubel über die Mathe-Asse
82 Teilnehmer der Mathematik-Olympiade wurden im Treffpunkt Freizeit geehrt
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Philipp Engelhard macht einen Freudensprung und reißt die Arme hoch, als er auf die Bühne im Treffpunkt Freizeit gerufen wird. Er freut sich nicht nur über sich selbst, sondern auch über seine Freunde Kilian Laschewsky und Christian Petri, die mit ihm auf dem Siegertreppchen der Klasse 5 stehen. Alle drei besuchen das Helmholtz-Gymnasium, aus der die meisten Potsdamer Mathe-Asse kommen. Insgesamt 210 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 haben sich in diesen Jahr an der 50. Auflage der Potsdamer Mathe-Olympiade beteiligt. Jüngst überreichte Matheclub-Leiter Andreas Klee den 82 erfolgreichsten Urkunden und Preise. Eltern, Geschwister und Freunde waren gekommen und jubelten den Preisträgern zu. „Eigentlich wäre das 50-jährige Jubiläum ein Grund zum Feiern, aber wir verwenden das Geld lieber für die Preise“, sagte Klee. Letztere fallen mit 30, 20 und 15 Euro für Platz eins bis drei nicht üppig aus; insgesamt hat das Jugendamt immerhin fast tausend Euro zur Verfügung gestellt.
Der zehnjährige Philipp Engelhard hat seit der ersten Klasse seine Liebe und wohl auch seine Fähigkeiten für die Mathematik entdeckt. Vorbild für ihn sei sein Bruder, der ebenfalls sehr gut in Mathe sei, sagt er. Vor dem Olympiade-Termin am 10. November schaute er sich die Aufgaben der vergangenen Jahre im Internet an und bereitete sich systematisch vor. Philipp gilt trotzdem nicht als Strebertyp, ist gern mit Freunden zusammen, spielt Klavier, betätigt sich sportlich beim Tennis, bastelt und tüftelt mit Lego-Steinen.
40 Punkte waren beim Lösen der Aufgaben zu erreichen. Philipp erreichte als einziger diese Zahl. Die Chancen hängen natürlich vom Schwierigkeitsgrad in den einzelnen Altersstufen ab. Als „leicht“ hat die Aufgaben Mirko Eichstaedt vom Leibniz-Gymnasium, der den 1. Platz in der Klasse 7 belegte, empfunden. „Ich war in einer Stunde fertig“, erzählt der 13-Jährige, der 39 Punkte erreichte. Sein Freund habe ihn vor drei Jahren in den Mathe-Club mitgenommen, vergangenes Jahr habe er im Landeswettbewerb einen dritten Preis erhalten. Außer für Mathematik interessiere er sich fürs Schachspiel, „das hat mit Mathematik zu tun.“
Insgesamt zwölf Schüler mit den besten Leistungen jeder Klassenstufe erhielten einen ersten Preis. Außer den Genannten sind das in Klasse 6 Jan Stapf vom Helmholtz-Gymnasium, Lukas Sobota von der Montessori-Oberschule und Maximilian Neumann vom Leibniz-Gymnasium, in Klasse 7 außer Mirko Eichstaedt noch Alina Kuntze vom Helmholtz-Gymnasium, in Klasse 8 Jonathan Beißel vom Evangelischen Gymnasium Hermannswerder, in Klasse 9 Alrik Wendel, in Klasse 10 Annika Herrmann und in Klasse 13 Daniel Neuschäfer-Rube – Letztere alle aus dem Helmholtz-Gymnasium.
Mit 37 Auszeichnungen geht der größte Anteil der Auszeichnungen an Helmholtz-Gymnasiasten. Deutlich besser als im Vorjahr schneidet mit 15 ausgezeichneten Schülern das Humboldt-Gymnasium ab. Bei den Grundschulen liegen mit jeweils vier Auszeichnungen „Karl Foerster“ und „Kirchsteigfeld“ vorn.
Herz und Seele der Mathematik-Olympiade in Potsdam ist seit vielen Jahren Andreas Klee. Der 63-jährige Clubleiter erinnert sich, dass er 1961 als Schüler der achten Klasse selbst am Wettbewerb teilgenommen hatte und ein Jahr später einen zweiten Platz erreichte. Viele der Preisträger kommen aus dem „Klub Junger Mathematiker“, der sich im Treffpunkt Freizeit trifft. Er zählt derzeit 50 Mitglieder.
Vom Trägerwechsel des Treffpunkts Freizeit ab 1. Januar sei die Arbeit des Matheclubs nicht negativ betroffen, informiert Klee. Unter dem Schirm der „Gesellschaft für Kultur, Begegnung und soziale Arbeit“ würden die Talente wie bisher gefördert. Die Nominierung für die Landes-Olympiade in Mathematik erfolgt im Januar. Klee: „15 Potsdamer haben gute Chancen, diese dritte Stufe des Wettbewerbs zu erreichen.“
Günter Schenke
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