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Landeshauptstadt: Judengrabenbrücke hält jeder Belastung stand

Neues Bauwerk fügt sich gut in die Umgebung ein

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Neues Bauwerk fügt sich gut in die Umgebung ein Von Günter Schenke Hermannswerder. Lautes Rumpeln ertönt, wenn ein Auto die Brücke zur Hoffbauerstiftung überquert. Die Auflagen, der erst vor kurzem erneuerten Brücke über den Judengraben haben sich gelockert und verursachen das scheppernde Geräusch. Obwohl hunderte von Fahrzeugen am Tag die Hoffbauer-Brücke überqueren, ist es eigentlich keine öffentliche Straßenverbindung nach Hermannswerder. Diese besteht vielmehr über die Straße Alter Tornow, die ebenfalls vom schnurgeraden Judengraben durchschnitten wird und die eine seit einem Monat fertig gestellte neue Straßenbrücke hat. Selbst schwere Lastkraftwagen, die hier reichlich verkehren, und Busse passieren die neue Brücke ohne spürbare Erschütterung. Das neue Bauwerk hält offenbar allen nur denkbaren Belastungen stand. Das war nicht immer so. Vor ein paar Jahren gab es Last- und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der wackelig gewordenenen stählernen Balkenbrücke. Die Holzbohlen wurden den heutigen Verkehrsbelastungen einfach nicht mehr gerecht. Zudem steigerten sich die Lärmbelästigungen derart, dass die Brücke zum Ärgernis wurde. Auch reichte die Fahrbahnbreite nicht aus, so dass sich entgegenkommende Fahrzeuge nicht aneinander vorbei fahren konnten. All diese Faktoren spielten zusammen, als die Stadtverwaltung Potsdam in Jahre 1999 eine Variantenuntersuchung für einen Ersatzneubau in Auftrag gab. Diese Untersuchung ergab: Der Ersatzneubau muss als Stahlbetonbrücke bogenförmig ausgeführt werden. Die Fahrbahn sollte sechs Meter breit sein, so dass sich die Fahrzeuge begegnen können. Ihre Stützweite sollte 10,46 Meter betragen. 18 Monate hat der Brückenbau gedauert – eine verhältnismäßig lange Zeit für ein kleines Brücklein. Doch während der Bauzeit mussten verschiedenen Leitungen umverlegt und ein so genannter Düker für alle Ver- und Entsorgungsleitungen der Insel Hermannswerder hergestellt werden. Mit ihrer leichten bogenförmigen Schwingung fügt sich das funktionelle Bauwerk, dessen Errichtung 330000 Euro gekostet hat, gut in die Umgebung ein. Von der anderen Brücke aus ist es nur als schmaler Steg wahrnehmbar. Erst wenn zum Beispiel der 694er Bus anrollt, nimmt man das Bauwerk als stabile Stahlbetonbrücke wahr. Die Kosten für den Bau hat die Stadt getragen. Zusätzlich zur Fahrbahn kommt auf jeder Seite ein schmaler Streifen für Fußgänger hinzu. Vor und hinter der Brücke müssen die Fußgänger mehr oder weniger auf der Fahrbahn laufen, weil für sie bislang kein separater Gehweg existiert. Die Verkehrsfreigabe erfolgte am 19. November.

Günter Schenke

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