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Landeshauptstadt: Jüdisches Schild beschmiert

Polizei ermittelt / Nebrat sieht gehäufte Angriffe

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Innenstadt - Von einem „Anschlag“ spricht Shimon Nebrat, Geschäftsführer der orthodoxen Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde. Bereits am Montagabend hat er entdeckt, dass das Außenschild der zur Gemeinde gehörenden jüdischen Volkshochschule mit Sitz in der Posthofstraße 9 mit einem roten Edding beschmiert worden ist – der Schriftzug „Jüdische Volkshochschule Potsdam“ ist durchgestrichen. Darunter steht der Spruch „Jesus Christus und Gott, der Herr in Ewigkeit. Halleluja.“

Inzwischen ermittelt die Polizei, wie eine Sprecherin bestätigte – es geht um den Vorwurf der gemeinschädlichen Sachbeschädigung, die mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird. Die Tatzeit soll zwischen Sonntag- und Montagnachmittag liegen. Weitere Hinweise lägen bisher nicht vor, hieß es seitens der Polizei.

Nebrat sagte gestern, solche Angriffe auf die Gesetzestreuen, eine von drei jüdischen Gemeinden in Potsdam, würden sich häufen. Er macht dafür das Klientel der „Wildwuchs“-Streetworker der Potsdamer Diakonie verantwortlich, die auch in der Posthofstraße 9 ihren Sitz haben. Die Sozialarbeiter hatten dies stets zurückgewiesen. Nebrat dagegen sagte, er sei von „Wildwuchs“-Besuchern wiederholt im Treppenhaus bepöbelt worden. Und auch einen Einbruch habe es bereits gegeben (PNN berichteten). Inzwischen habe er sich bereits an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit der Bitte um geeignetere Räumlichkeiten für seine Gemeinde gewandt, so Nebrat weiter – bislang allerdings ohne Antwort. HK

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