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Sport: Judoka auf neuen Wegen

Der UJKC will mit seinem neu gewähltenen Präsidenten Andreas Klemund stärker ins Potsdamer Bewusstsein rücken

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Der „Neue“ sprudelt über vor Elan: „Wir bereiten derzeit die nächste Saison personell vor, sind auf der Suche nach weiteren Sponsoren und wollen unsere Trainingsbedingungen in der Pirschheide weiter verbessern, ebenso die vereinsinterne Kommunikation“, kündigte er gestern an. Andreas Klemund, in der vergangenen Woche auf der Mitgliederversammlung des UJKC Potsdam zum neuen Präsidenten des erfolgreichsten Judo-Vereins des Landes gewählt (PNN berichteten), hat sich viel vorgenommen. Während sich sein Amtsvorgänger Dr. Dietmar Schöneburg – der aus beruflichen Gründen den Vorsitz abgab – nun im Vorstand um den Leistungssport-Bereich kümmert, sieht sich der bisherige Vizepräsident vor allem „als Netzwerker“ seines Vereins.

Der 34-Jährige zweifache Familienvater war einst als Erst- und Zweitklässler kurz Judoka, „und die Judo-Rolle traue ich mir noch zu“, doch zum UJKC und in dessen Vorstand kam er durch seinen Sprössling Jonathan (9), der sich vor zwei Jahren auf der Tatami versuchte. „In den sportlichen Bereich werde ich mich nicht einmischen“, sagt Klemund deshalb. „Ich will mich in die Organisation und Entwicklung des gesamten Vereins einbringen.“ Dafür fühlt sich Klemund, der in Moskau – wo seine Eltern studierten – geboren wurde, später in Leipzig, Gdansk und Königs Wusterhausen zur Schule ging und schließlich in Potsdam Politik- und Rechtswissenschaften studierte, gut gerüstet.

Für seine Judo-Lobbyarbeit kommt dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister von Eiche seine berufliche Tätigkeit als selbständiger Kaufmann in den Bereichen Projektentwicklung und Unternehmensberatung durchaus zugute. „Wir gehören“, sagt er, „mit unseren 520 Mitgliedern zu den größten Potsdamer Sportvereinen, haben mit Yvonne Bönisch eine aktuelle Olympiasiegerin in unseren Reihen, kämpfen mit den Frauen und Männern in der ersten Bundesliga und wurden in diesem Jahr Deutscher Mannschaftsmeister der Frauen. In der Außenwirkung und öffentlichen Unterstützung des UJKC war das aber bisher noch nicht genügend zu merken.“

Um das zu ändern, wurden neue Konzepte entwickelt, sollen auch neue Wege beschritten werden. Der UJKC will im Mai 2006 den Europacup der Frauen nach Potsdam holen; die Entscheidung soll noch im November fallen, nach einem Gespräch mit Bundestrainer Norbert Littkopf, der Potsdams Asse von der Teilnahme an einem gleichzeitig stattfindenden A-Turnier in Italien freistellen müsste. Die Doppelkampftage sollen in der kommenden Saison zu ähnlichen Events gemacht werden wie der diesjährige im September und die Meisterschafts-Endrunde der Frauen in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee. „Wir gehören“, so Klemund, „inzwischen zu den Top-Adressen in Deutschland, daher wollen auch weitere Spitzenathleten für den UJKC starten. Wir bleiben aber unserer Philosophie treu, vor allem Judo aus Potsdam zu repräsentieren.“

Angedacht ist eine Freiluftveranstaltung beispielsweise am Brandenburger Tor mit transportablen, 1500 Zuschauer fassendenTribühnen, die ähnlich wie beim Beachvolleyball rings um die Tatami aufgebaut werden. „Wir müssen mit unserem Sport auch zu den Leuten gehen“, meint der neue Vereinschef. Für die weitere Verbesserung seines Domizils in der Pirschheide hofft der UJKC auch auf den „Goldenen Plan Ost“. Der Teddy-Pokal (siehe unten) soll sich zu einem renommierten Traditionsturnier des jüngsten Judo-Nachwuchses mausern, außerdem soll das UJKC-Merchandising angeschoben werden, müssen weitere finanzielle Quellen für den Verein erschlossen werden. „Über mangelnde Arbeit“, weiß der „Neue“, „müssen wir nicht klagen.“

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