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Sport: Jugend forscht in Stahnsdorf

Talente wie Marcello Fonseca bekommen beim RSV Eintracht viel Spielzeit. Damit legt der Regionalligist eine Basis für die kommenden Jahre.

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Talente wie Marcello Fonseca bekommen beim RSV Eintracht viel Spielzeit. Damit legt der Regionalligist eine Basis für die kommenden Jahre. Von Benjamin Tiling Für Marcello Fonseca ist es momentan gar nicht so einfach, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen. „Die Lehrer erwarten natürlich auch, dass man sich in der Schule genauso reinhängt, aber Training geht für mich immer noch vor“, umreißt der Basketballer vom RSV Eintracht Stahnsdorf seine momentanen Prioritäten. Im nächsten Jahr möchte er sein Abitur machen, die sportliche Reifeprüfung muss er allwöchentlich auf dem Spielfeld ablegen. Sein Trainer Vladimir Pastushenko hatte eine simple Erklärung für die 83:94-Niederlage von Stahnsdorf gegen die Aschersleben Tigers BC am vergangenen Samstag: „Die waren einfach abgezockter und erfahrener“, so der Trainer nach Spielende. Allerdings war für ihn im letzten Saisonheimspiel das Ergebnis nur zweitrangig. In erster Linie nutzte er die Partie, um seine junge Garde intensiv unter Wettkampfbedingungen zu testen. Besonders auf den schmalen Schultern von Marcello Fonseca lastete durch den Ausfall des etatmäßigen Aufbauspielers Simon Kiefer die gesamte Verantwortung der Spielorganisation. Gegen Aschersleben bekam Fonseca es mit dem US-Amerikaner Omarr Russell Smith zu tun, der die Stahnsdorfer im Hinspiel mit 36 Punkten fast im Alleingang besiegt hatte. Smith wurde erneut Topscorer der Partie, blieb aber mit „nur“ 26 Punkten deutlich unter seinem Schnitt. Dafür gelang es Fonseca ein ums andere Mal, seinerseits in der Offensive zu glänzen. Seine drei Würfe von jenseits der Dreierlinie versenkte er ohne Fehlversuch im Korb und auch von der Freiwurflinie war seine Bilanz makellos (sechs von sechs Treffer). Was Fonseca, der am Sonntag seinen 19. Geburtstag feierte, noch fehlt, ist die Erfahrung, die besonders für einen Aufbauspieler sehr wichtig ist. „Er trifft ab und zu die falschen Entscheidungen“, nennt Pastushenko das Hauptmanko seines nur 1,70 Meter großen Schützlings. Speziell die überhastet vergebenen Fastbreakmöglichkeiten und die unnötigen Ballverluste missfielen dem Coach gegen Aschersleben. Mehrmals nahm der Ukrainer den Pointguard beiseite und ermahnte ihn, nicht so hektisch zu spielen. Fonseca, der Pastushenko vor der Saison vom SSC Südwest Berlin nach Stahnsdorf gefolgt ist, braucht solche Anweisungen, um sich zu verbessern. Er hält große Stücke auf den Trainer, weil „er sich wirklich um jeden Spieler kümmert.“ Auch zu seinem Konkurrenten auf der Aufbauposition, Simon Kiefer, hat Fonseca ein gutes Verhältnis. „Er ist erfahrener und hat eine Spielklasse, die ich noch erreichen muss“, preist er seinen Teamkollegen. Gegen Aschersleben nutzte Fonseca seine üppige Spielzeit und avancierte mit 21 Punkten zum Topscorer seines Teams. Ihm am nächsten kamen mit Gerrit Goergen (18) und Tim Modersitzki (17) zwei weitere Akteure aus der Fraktion der jungen Wilden. Für sie steht Ende März ein weiterer Höhepunkt bevor. Ebenso wie die U 16 des Vereins wurde die U 20 in diesem Jahr Brandenburger Meister und ist somit für die Ostdeutsche Meisterschaft qualifiziert. Fonseca allerdings glaubt, dass die Trauben dort zu hoch hängen werden. „TuS Lichterfelde ist fast unbesiegbar. Unser Hauptkonkurrent ist Marzahn, die wir im Halbfinale unbedingt schlagen wollen.“ Auch wenn es nicht reichen sollte, um die Zukunft des RSV muss einem wegen der Talente wie Fonseca nicht Bange sein. Mit der Entscheidung, verstärkt auf die Jugend zu setzen, hat der Verein eine solide Basis für die kommenden Jahre gelegt.

Benjamin Tiling

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