Landeshauptstadt: Jugendamt unterstützt Familie der Mutter
Totgeborenes Kind bislang offenbar nicht gefunden / Sozialbeigeordnete: „Engmaschiges Netz“ für Eltern
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Die Familie der Frau, die ihr totgeborenes Baby tot auf der Freundschaftsinsel abgelegt haben will, steht in engem Kontakt mit dem Jugendamt und sei kooperationsbereit, erklärte gestern Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos). Die Familie sei sehr belastet durch den Tatverdacht. Die Staatsanwaltschaft gab gestern keine neuen Details über den Fall bekannt. Die Frau hatte sich nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium am Dienstag vergangener Woche mit Unterleibsbeschwerden im Klinikum „Ernst von Bergmann“ gemeldet. Dort stellte der behandelnde Arzt fest, dass die Frau eine Geburt hinter sich hat. Ihren Angaben zufolge habe sie bereits Ende November ein Baby tot zur Welt gebracht und den Leichnam auf der Freundschaftsinsel abgelegt. Eine großangelegte Suche der Polizei war erfolglos geblieben (PNN berichteten). Nach PNN-Information wird die Frau noch auf der Intensivstation des Potsdamer Bergmann-Klinikums behandelt. Mit Verweis auf geltende Persönlichkeitsrechte machten weder Klinikumssprecherin Damaris Hunsmann noch die Beigeordnete Müller Angaben zur Patientin. Ralf Roggenbuck bestätigte gestern lediglich, dass gegen die Frau wegen des Totschlagsverdachts ermittelt werde. Sollte der Leichnam des Neugeborenen gefunden werden, könne durch die Obduktion geklärt werden, ob das Kind zum Zeitpunkt der Geburt noch gelebt hat oder ob die Angaben der Frau stimmen. Sollten sich deren Angaben bewahrheiten, liege kein Totschlag vor „und die Frau würde straffrei ausgehen“, erklärte Staatsanwalt Roggenbuck. Aussagen dazu, ob und wann weiter nach dem Baby gesucht werde, machte Roggenbuck nicht. Elona Müller verwies auf das „engmaschige Netz“ für werdende Mütter und Väter in Potsdam. Es gebe Schwangerschaftsberatungsstellen, Familienbündnisse und den Sozialdienst. Der „Babybegrüßungsdienst“ in Potsdam, bei dem das Jugendamt unter anderem über Kinderärzte, Kita-Plätze, Eltern-Kind-Zentren informiert, sei „ein Erfolgsmodell“. Das freiwillige Angebot werde von 94 Prozent der Angeschriebenen angenommen. Dennoch, erklärte die Beigeordnete: „Eine 100prozentige Garantie gibt es nicht.“ gb
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