zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Jugendarbeit im Wandel

PDS–Rathausreport: Durch Sozialräume darf Geld dafür nicht weniger werden

Stand:

PDS–Rathausreport: Durch Sozialräume darf Geld dafür nicht weniger werden Zwölf Millionen Euro gibt die Stadt jährlich für Pflichtaufgaben in der Jugendhilfe aus, ein Kinderheimplatz kostet pro Jahr z.B. 40 000 Euro, nur 4,5 Millionen sind für freiwillige Leistungen veranschlagt. Wenn es jedoch gelingen könnte, den Familien und speziell den Kindern schneller Hilfe angedeihen zu lassen, ehe eine Heimeinweisung notwendig wird, wäre das Geld besser angelegt. Diese Ansicht untermauerte Jugendamtsleiter Norbert Schweers und brach beim „Rathausreport Live“ der PDS am Sonntag eine Lanze für die sozialraumorientierte Jugendarbeit. (In Potsdam hat sich die PDS noch nicht umbenannt in Die Linke/PDS, werkelt aber daran). Sechs solcher Sozialräume wird es in Potsdam geben. Der Bereich Waldstadt/Schlaatz gilt dabei als Pilotprojekt und bis Ende 2005 will die Stadtverwaltung durchchecken, wie das am besten funktioniert. Das dauert – laut Schweers – etwas länger als geplant, doch es sei sinnvoll, erst dann das Pilotprojekt auf andere Stadtteile zu übertragen, wenn das Budget für den Sozialraum auch in den neuen Haushalt eingestellt werden kann. Und genau da sieht sich die PDS, die ihren Rathausreport mit Bedacht in den Waldstadt-Jugendklub Otto Nagel verlegt hatte, gefordert. Es dürfe nicht durch die Schaffung von Sozialräumen zu weiteren Einsparungen kommen, erklärte PDS-Fraktionschef Hans Jürgen Scharfenberg. Denn was einmal eingespart worden sei, tauche bei der angespannten Haushaltslage garantiert nicht wieder im gleichen Ressort auf. So wurden 2005 im Bereich der Jugendarbeit ersatzlos 250000 Euro gestrichen. Der Betreiber des Jugendklubs Otto Nagel, der Breitband e. V., musste deshalb einen seiner drei Mitarbeiter entlassen. Zwei aber seien das Minimum, sind sich alle Betreiber von Jugendklubs einig. Ansonsten müsse man schließen. Schweers gab sich optimistisch und erklärte, dass es keine Mittelstreichungen, dafür aber Umverlagerungen geben solle. Unter anderen von den pflichtigen Leistungen, wenn die denn nicht notwendig seien, zu freiwilligen. Geändert werden müssten die Angebote auch im Kinder- und Jugendbereich selbst. Die Zahl der Jugendlichen nehme ab, die der Kinder aber wieder zu. Man dürfe nicht von Anfang an sparen, das verkenne die Perspektiven, erklärte dazu auch der Koordinator der Waldstadt-Initiativen Georg Papadopoulus. Bei Problemen zu spät zu reagieren, werde immer teurer, als rechtzeitig Hilfen anzubieten. fran

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })