Landeshauptstadt: Jugendsymposium geplant
Neuer Diskussionstermin zur Zukunft der Soziokultur / Sozialarbeiter vermisst „klare Formulierungen“
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Es soll ein neuer zentraler Gesprächstermin zwischen Jugendszenen und der Verwaltung um die Zukunft der Soziokultur in Potsdam sein: Für das erste Quartal 2009 hat Sozialbeigeordnete Elona Müller ein „großes Jugendsymposium“ angekündigt. Die öffentliche Veranstaltung solle ein möglichst unterschiedliches Spektrum von Teilnehmern umfassen, so Müller während der Sitzung des Jugendhilfeausschuss am Donnerstagabend.
Das Treffen ist eine von vielen Formen, wie Verwaltung und Jugend miteinander reden, um das Problem fehlender Freiräume für Jugendkultur zu lösen. Neben informellen Austausch gibt es die Runden Tische für Soziokultur, deren Arbeitsgruppen ein verbindliches Handlungskonzept erstellen sollen. Ebenso fand laut Müller am Donnerstag ein Fach-Treffen mit Jugendvertretern statt – aber auch erstmals Potsdamer Jugendklubs. „Ziel war ein möglichst breiter Austausch der Akteure“, sagte Müller. Zudem sei über Grundsätzliches geredet worden: Etwa den Sinn oder Unsinn bisheriger Förderstrukturen. „Würde zum Beispiel die Förderung von einzelnen Projekten mehr Spontaneität bringen?“, fragte Müller.
Seit Monaten gibt es die Debatte um die Zukunft der Jugendkultur, die mit der Schließung des Spartacus-Jugendhauses in der Schloßstraße begonnen hatte und sich mit dem drohenden Aus für das Archiv-Zentrum in der Leipziger Straße verschärfte. Dagegen protestierten im November 1500 Menschen. Inzwischen gibt es vom Stadtjugendring Entwürfe für einen Spartacus-Neubau für 400 000 bis 800 000 Euro. Der Spartacus-Verein fordert dagegen das Minsk am Brauhausberg als Standort, dessen Sanierung als zu teuer gilt. Das Archiv arbeitet dagegen an einem Brandschutzkonzept. Der Archiv-Verein beteiligt sich aber nicht an den Jugendkultur-Diskussionen, ebenso wie die Besetzer der früheren Villa Wildwuchs. Einer der Unterstützer von Potsdams Jugendszene, der Sozialarbeiter Gregor Voehse, fand im Ausschuss dazu kritische Worte: „Ich vermisse klare Formulierungen, was die Jugend genau will.“ HK
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