Landeshauptstadt: Julia S. wartet auf Prozess
Anwalt: Gründe für Haftverschonung schon länger da
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Die Vorsitzende des Vereins Chamäleon, Julia Senf, ist mit polizeilichen Auflagen aus der Haft entlassen worden. Es bestehe keine Fluchtgefahr mehr, hieß es zur Freilassung. Fünf Monate lang war die Potsdamerin in Untersuchungshaft in Duben-Luckau. Nun hat die Staatsanwaltschaft die 22-Jährige wegen versuchten Mordes angeklagt. Ihr Potsdamer Verteidiger Steffen Sauer sagte gestern vor Journalisten, die Fakten, die jetzt zur Haftverschonung geführt haben, lägen bereits seit längerer Zeit auf dem Tisch. Der Potsdamer Strafverteidiger hatte nach der Inhaftierung von Julia Senf am 20. Juni Haftverschonung beantragt und zweimal Beschwerde gegen die U-Haft eingelegt. Doch sowohl die Anträge bei der zuständigen Richterin als auch die Beschwerde vor dem Oberlandesgericht seien abgewiesen worden. Julia Senf wird zur Last gelegt, am Überfall von linken Jugendlichen auf einen Neonazi vor dem Nauener Tor beteiligt gewesen zu sein. Zum Tatvorwurf des versuchten Mordes wie auch zum mutmaßlichen Tatwerkzeug, einem Teleskopstock, wollten sich beide gestern nicht äußern. Dies werde im Verfahren geklärt, so Steffen Sauer, was frühestens im April 2006 beginnen soll. jab
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