Von Michael Meyer: Juliane Domscheit will in den WM-Einer
Sechs Potsdamer Asse rudern und steuern am Wochenende beim Weltcup in München
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Juliane Domscheit will in diesem Jahr die deutsche Nummer eins im Einer sein: Die Skullerin der Potsdamer Ruder-Gesellschaft möchte bei den Weltmeisterschaften Ende August in Poznan für Deutschland das Solo-Boot rudern. „Das ist mein großes Ziel“, sagt die 20-Jährige vor dem Weltcup am Wochenende in München. „Um mir die WM-Chance dazu zu erhalten, muss ich in München die beiden anderen Deutschen schlagen.“ Die beiden anderen – das sind Sophie Dunsing vom SV Energie Berlin und Judith Aldinger vom SC Magdeburg. „Ich habe mich intensiv auf den Weltcup vorbereitet, fühle mich gut in Form und will es jetzt wissen“, meint Domscheit. Nachdem sie mittlerweile alle Abitur-Prüfungen an der Potsdamer Sportschule gemeistert hat, „kann ich mich jetzt voll auf das Rudern konzentrieren“, erklärt die bei Bernd Landvoigt trainierende Skullerin, die ab Herbst an der Potsdamer Universität Biologie oder Chemie studieren will. Eine Woche nach dem Weltcup wird sich Domscheit dann noch einmal bei einem Einer-Ausscheid am Rande der Deutschen U23-Meisterschaften gegen Dunsing, Aldinger und Julia Lepke vom Rostocker RC behaupten müssen, um ihre WM-Chancen zu wahren.
Dunsing und Lepke hatten sich am vergangenen Wochenende in Potsdam noch ein Duell um den vierten Rollsitz im deutschen Doppelvierer für München geliefert, das Lepke gewann. Schlagfrau des Vierers ist erneut die Potsdamerin Stephanie Schiller, die mit der Dresdnerin Peggy Waleska, Tina Manker vom Berliner RK am Wannsee und der Rostockerin antritt. „Das Boot läuft schon recht harmonisch, aber wir müssen noch mehr zulegen“, sagt Schiller. Während sie und Waleska schon auf Olympia- und Weltmeisterschafts-Erfahrungen zurückgreifen können, kommen die beiden anderen Ruderinnen frisch aus dem U23-Bereich.
Während der Doppelvierer im Weltcup-Vorfeld die Erwartungen nicht in den Himmel wachsen lassen will, macht Christiane Huth eine klare Kampfansage. „Wir wollen in München gewinnen“, erklärt die 28-jährige Potsdamerin, die im Doppelzweier gemeinsam mit Annekatrin Thiele von der RG Wiking Leipzig als Olympia-Zweite von Peking zu den Weltcup-Favoritinnen zählt. „Das wird jetzt aber eine echte Herausforderung, denn uns erwartet in München ein starkes Feld, aus dem wir niemanden unterschätzen dürfen“, so Huth, die nach Rückenproblemen in den vergangenen Wochen und Monaten nun signalisiert: „Ich bin wieder fit und guter Dinge.“
Hoffnungen auf den Einer bei den WM 2009 hegt auch Daniela Reimer von der Potsdamer RG – bei den Leichtgewichten. Nach zwei erfolglosen Jahren kommt die 26-Jährige mittlerweile wieder immer besser in Schwung. Beim Weltcup am Wochenende muss sie sich gegen Laura Tibitanzl vom ARC Würzburg durchsetzen, „dann werde ich bei den WM den Einer fahren und Ersatz für den Doppelzweier sein – das wäre eine Granate“, gesteht die bei Uta Salomon trainierende Leichtgewichts-Skullerin.
Bei den Männern ist der Potsdamer Seekrug im Achter durch Thomas Protze vertreten. Und Klubkamerad Arne Maury wird erneut den deutschen Mixed-Handicap-Vierer steuern – auf jener Regattastrecke, auf der er vor knapp zwei Jahren mit seiner Crew als einziges deutsches Boot Weltmeister wurde. „Das spornt natürlich zusätzlich an“, gesteht der 25-jährige Potsdamer. Mit Susanne Lackner (Vilshofen) und Marcus Klemp (Ribnitz) sitzen noch zwei weitere WM-Goldmedaillengewinner von 2007 im Boot; dazu kommen als Neulinge Anke Molkenthin (Waginger RV) und Martin Lossau (RC Tegelort). „Wir haben zwar erst ein paar Mal zusammen trainiert, aber das Boot läuft schon ganz gut“, sagt Maury zuversichtlich.
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