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Landeshauptstadt: Jungakademiker gesucht

Arbeitsagentur sucht 63 neue Vermittler / Geplant: Ausbildungsförderung gegen Fachkräftemangel

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Teltower Vorstadt - Die Potsdamer Arbeitsagentur sucht ab sofort Universitäts- oder Fachhochschulabsolventen. Denn die Agentur will 63 neue Jobvermittler einstellen, sagte Agenturchefin Edelgard Woythe gestern in einem Pressegespräch. In Potsdam sollen die Agenturangestellten künftig bei optimaler Personalbesetzung arbeiten – ein Test, den die Bundesbehörde in Nürnberg bezahlt, denn seit dieser Woche steht fest, dass die Potsdamer Zweigstelle bis 2008 deutsche „Modellagentur“ werden soll. Ein Vermittler soll sich dann um 70 Arbeitssuchende kümmern, derzeit betreue er im Schnitt noch 150 Personen, so Agentursprecherin Isabell Wolling.

Das Ziel ist klar: „Wir wollen die Zahl der Arbeitslosen auf diese Weise deutlich reduzieren und unsere Arbeitgeberkunden zufriedener machen“, sagte Woythe. Junge Betriebswirte, aber auch Soziologen kämen für die neuen Jobs in Frage, die Agentur will sie dann möglichst schnell zu Arbeitsmarkt-Experten ausbilden. Folgende Eigenschaften müssten die Bewerber darum mitbringen: Sie sollen „flexibel, ehrgeizig und kundenorientiert sein, nicht auf die Uhr gucken und sich mit Computerprogrammen auskennen“, so Woythe.

Die Agentur sucht aber auch Arbeitskräfte für andere Branchen. Potsdams Betriebe wollten im Januar 952 neue Mitarbeiter einstellen – Altenpfleger etwa, die wegen des ständig wachsenden Anteils älterer Mitbürger immer gefragter werden. Arbeitsplätze gibt es auch bei den Sicherheitsdiensten. Doch laut Woythe „fällt es schwer, geeignete Leute zu finden“ – trotz derzeit 8603 Arbeitslosen in der Stadt. Die Bewerber müssten geistig und körperlich fit sein und flexible Arbeitszeiten in Kauf nehmen. Das gleiche gilt für die Potsdamer Callcenter, die derzeit rund 50 offene Stellen anbieten. Die Agentur hat ein eigenes Trainigszentrum für Telefondienstleister, das demnächst ebenfalls verstärkt werden soll. Denn bisher ist nur einer von 20 Bewerbern geeignet und gewillt einen Job im Callcenter anzunehmen. Dabei haben Einsteiger sogar Karrierechancen, denn auch dort würden Führungskräfte benötigt, glaubt Woythe.

Weil es zu wenig Fachkräfte gibt, „macht“ sich Potsdam jetzt selber welche: Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels will die Agentur in diesem Jahr vermehrt Umschulungen fördern, die zu Berufsabschlüssen führen. „Wir qualifizieren in den Branchen, in denen Fachkräfte gebraucht werden“, erklärte Woythe. In der Region mangelt es demnach vor allem an Kraftfahrern sowie Fluggeräte-Elektronikern und -Mechanikern. Diese Berufe können auch Potsdamer künftig auf dem Flughafen Schönefeld erlernen. Die Agentur fördert die Qualifizierungsmaßnahmen. Nach wie vor gelte aber, dass sie nur diejenigen Bewerber unterstützt, „denen die Umschulung tatsächlich zu einem Job verhilft“, so Woythe. Im vergangenen Jahr hat die Agentur rund 15 000 Menschen in Potsdam und Umgebung eine Aus- oder Weiterbildung ermöglicht.just

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