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Traf doppelt. Tobias Lentz wurde am Samstag zum besten Spieler gewählt.

© Möldner

Sport: Junge Favoriten siegten

OSC-Wasserballer überwintern auf Platz drei

Stand:

Ihre letzte Angriffszeit spielten die Potsdamer Erstliga-Wasserballer ganz nah am eigenen Kasten herunter. Auch Torwart Dimitriy Gusev hielt den Ball einige Sekunden, spielte ab – dann ertönte vor etwa 150 stimmgewaltigen Zuschauern im Brauhausberg-Bad die erlösende Schlusssirene. Mit 8:7 (3:2, 2:2, 1:1, 2:2) besiegte der OSC am Samstag den SC Wedding. Damit überwintert der Aufsteiger auf einem sensationellen dritten Platz – so viel ist schon vor dem letzten Spiel in diesem Jahr am kommenden Sonntag klar.

„Die Situation hatten wir häufiger“, kommentierte OSC-Trainer Andre Laube die letzte Minute. Mit einem Tor in Führung, noch eine Minute Spielzeit zu überbrücken – erneut bewiesen die im Schnitt 20 Jahre alten Potsdamer Nervenstärke gegen einen routinierteren Gegner. Das 8:7 war zugleich der vierte Saisonsieg, der mit einem Tor Differenz errungen wurde. „Das ist kein Zufall“, sagte Laube.

Gegen den Tabellenletzten aus Berlin-Wedding waren die OSCer erstmals in der Favoritenrolle. Und wurden ihr nach Startschwierigkeiten letztlich gerecht. Dreimal trafen sie Latte und Pfosten, der SCW zog auf 2:0 davon (3.). Dann aber parierte Gusev zwei Bälle, verkürzte Tobias Lentz, als die Zeit abzulaufen drohte, auf 1:2 (5.). Auch mit der offensiven, aggressiven Deckung der Gäste, die mit vielen Fouls einherging, kam der OSC zunehmend besser zurecht. Marc Langer und Jacob Drachenberg sorgten noch im ersten Viertel für die 3:2-Führung.

Es blieb zwar das einzige gewonnene Viertel für die Laube-Schützlinge – in Rückstand gerieten sie allerdings auch nicht mehr. Ob zielstrebige Kombinationen in Überzahl oder lang ausgespielte Angriffe, der OSC legte immer wieder vor. Auf sieben Spieler verteilten sich die acht Treffer. Zum letztlich entscheidenden 8:6 traf Matteo Dufour 73 Sekunden vor dem Abpfiff.

„Alle sind im Schnitt zehn bis 20 Prozent unter ihren Möglichkeiten geblieben“, befand Laube, was er aber nicht als schlimm ansah – es war der Nervosität der Favoritenrolle geschuldet. Dazu trugen wohl auch einige Entscheidungen der Schiedsrichter bei, mit denen beide Trainer offenbar haderten. Laube sah ebenso wie sein Gegenüber Stefan Tschierschky die Gelbe Karte.

„Die Spieler geben immer volle Pulle, das ist das, was uns dort oben hält“, sagte Laube. „Wir überwintern auf Platz drei – das ist total verrückt.“ Das letzte Punktspiel in diesem Jahr in Dusiburg „ist nicht zu gewinnen“. Aber was zu gewinnen war, nämlich fünf Begegnungen, das haben die jungen Potsdamer in ihrem ersten Erstliga-Jahr für sich entschieden

OSC: Gusev; Dufour 1 Tor, Drachenberg 1, Tadin 1, Kleine, Lentz 2, Tchigir 1, Rasehorn, Frank, Grütte, Saggau, Einhorn 1, Langer 1.

Ingmar Höfgen

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