Sport: Junge Wilde
RC Germania geht als jüngstes Team der zweiten Bundesliga in die Saison
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Reiner Leffler gibt sich optimistisch. „Wir haben eine so starke Truppe wie seit langem nicht mehr“, sagt der Trainer des Ringerclubs Germania Potsdam. Für seine Athleten beginnt am Sonnabend die neue Saison in der zweiten Bundesliga, und mit dem Klassenerhalt ist das Ziel klar umrissen. „Allerdings glaube ich, dass wir diesmal mit dem Abstiegskampf nichts zu tun bekommen“, sagt der Coach. „Wir haben durchaus das Potenzial für einen Platz im Mittelfeld.“
In den vergangenen Monaten konnten sich die Potsdamer massiv verstärken. Mit Philipp Losansky, Marvin Kucklick und Martin Lehmann kamen drei hoffnungsvolle Talente aus Frankfurt (Oder) an die Havel, Brian Tewes und Till Kosanke wechselten hingegen aus Cottbus und Hennigsdorf nach Potsdam.
Fünf Zugängen stehen nur zwei Abgänge gegenüber: Martin Weihs ging nach einem Germania-Jahr in die erste Bundesliga nach Frankfurt (Oder) zurück und Ricardo Melz ringt künftig für den Ligakontrahenten Gelenau. Außerdem hat Marco Kleest als „Germania-Urgestein“ nach 15 Jahren offiziell seine aktive Laufbahn beendet. Er betreut künftig die Ringer im griechisch/römischen Bereich, kann aber im Notfall auch noch einmal eingesetzt werden. „Ich habe ihn deshalb vorsichtshalber dem Verband als Mannschaftsmitglied gemeldet“, sagt Reiner Leffler.
Denn schließlich soll nichts anbrennen in der nächsten Saison, in der die mit einem Altersdurchschnitt von 18 Jahren jüngste Truppe der Liga auf eine äußerst starke Konkurrenz trifft. Diese wird vor allem vom AV Markneukirchen, dem RSV Greiz und dem Türkischen Ringerverein aus Berlin kommen. Diese Teams haben sich mit zahlreichen Ausländern verstärkt – die Potsdamer wollen nach wie vor ohne Hilfe von „außen“ auskommen. „Das ist unser bewährtes Konzept“, sagt der Trainer. „Wir wollen unseren eigenen Nachwuchs fördern und die Besten zu den Bundesstützpunkten delegieren.“ Während mit Hennigsdorf und Frankfurt (Oder) die Zusammenarbeit bestens klappe, sei sie mit Luckenwalde hingegen noch verbesserungswürdig.
Bange ist Germanias „jungen Wilden“ jedoch nicht vor der erstarkten Konkurrenz. „Bei uns lässt sich keiner abschlachten“, bestätigt der Coach, der vor allem sechs Punktegaranten in seinem Team sieht. Schwergewicht Stefan Meyer soll es ebenso richten wie Martin Schrade in der Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm, Damian Hartmann (74 kg), Robert Gleich (55 kg), der ehemalige A-Jugendmeister Karsten Siegert (96 kg) und Toni Zeschke (96 kg). Mit der kompletten Mannschaft absolvierten Leffler und sein Trainerkollege Olaf Bock eine intensive Vorbereitung, die schließlich mit einem Turnier in Luzern abgeschlossen wurde. Dabei musste jeder Ringer für fünf bis sechs Kämpfe auf die Matte.
Der Saisonauftakt hält am Sonnabend für die Mattenkämpfer des RC Germania gleich einen harten Brocken bereit: In Berlin müssen die Potsdamer gegen den Türkischen Ringerverein antreten. Dem Leffler-Team ist der Gegner bestens bekannt, und der Coach weiß um die Stärke der Türken, die sich auch mit Schweden und Bulgaren verstärkt haben. „Das ist eine Truppe, die immer ganz stark beginnt, im Verlauf der Saison dann aber stets nachlässt. Meist gibt es Streitigkeiten.“
Von Unstimmigkeiten im türkischen Team werden die Germania-Kämpfer zu Saisonbeginn nicht profitieren können. Und so sehen sie schon mit einem Auge auf den zweiten, den ersten Heimkampf: Am 16. September gastiert dann der AC Taucha in der Sporthalle Drewitz.
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