
© Olaf Möldner
Handball: Junior-Fuchs auf Torjagd in Potsdam
Marc Pechstein möchte gegen Bad Schwartau seinen dritten Sieg mit dem VfL Potsdam bejubeln
Stand:
Wenn der 1. VfL Potsdam am Mittwochabend um 19.30 Uhr in der MBS-Arena gegen den VfL Bad Schwartau spielt, wird Marc Pechstein zum neunten Mal im blauen VfL-Trikot auflaufen. Der 20-jährige Handballer kam erst Ende Januar – mit einem Zweitspielrecht ausgestattet – vom Junior-Team der Füchse Berlin zum Potsdamer Zweitligisten.
Als jüngster Spieler im Team sollte Pechstein den wackligen Rückraum der VfLer verstärken. Das ist nur teilweise geglückt: Zu Beginn der Rückrunde standen die Potsdamer auf dem vorletzten Tabellenplatz. Dort stehen sie auch jetzt nach 26 Spieltagen noch. Dennoch konnte der 1,98 Meter große Youngster mit seinen 19 Toren in acht Spielen und einer stabilen Abwehrleistung bereits einige Akzente setzen und bildet für Trainer Rüdiger Bones eine gute Alternative zum verletzungs- und krankheitsanfälligen Victor Pohlack. „Marc ist ein individuell gut ausgebildeter Spieler. Natürlich hat auch er noch Reserven, aber so stabil wie er in seinem Alter in der Abwehr steht – das ist alle Ehre wert“, sagt Bones.
Pechstein, der erst im Sommer 2011 vom TV Großwallstadt zu den Füchsen kam, entwickelte sich im Berliner Drittligateam schnell zum Leistungsträger. Der Wechsel nach Potsdam in die zweite Liga war der nächste logische Schritt, um dem Talent weitere Spielpraxis auf hohem Niveau zu ermöglichen. „Mein Ziel ist es natürlich, irgendwann in der ersten Bundesliga zu spielen“, sagt Pechstein. „Aber nun zählt erst einmal, dass wir mit dem VfL den Klassenerhalt noch schaffen.“
Erfahrung mit solch einer Situation hat auch der gebürtige Delitzscher nicht. Die Schwächen sieht Pechstein im VfL-Team vor allem in der Offensive. „Wir sind einfach nicht abgeklärt genug vor dem Tor und lassen dadurch zu viele Möglichkeiten liegen. Die Abwehr steht eigentlich meist ganz sicher.“ Erst zweimal hatte Pechstein gemeinsam mit dem Potsdamer Team Grund zum Jubeln: nach der Premiere in der neuen Arena, als der VfL mit 27:23 gegen Nordhorn-Lingen als Sieger vom Platz ging und nach dem 28:25-Auswärtssieg in Düsseldorf. „Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft. Die Jungs haben mich super aufgenommen“, erzählt der Lehramtsstudent, der neben dem täglichen Training in Potsdam noch an der Humboldt-Universität in Berlin studiert.
Nach den zuletzt knappen Niederlagen gegen Bietigheim (32:33) und Friesenheim (24:27) möchte das Team um Kapitän Enrico Bolduan am Mittwochabend gegen den Tabellenfünfzehnten aus Bad Schwartau endlich wieder im Abstiegskampf punkten. „Ich hoffe, dass wir uns für die zuletzt gezeigte Leistung belohnen können“, so Bones. „Aber das wird wie immer nicht leicht. Bad Schwartau ist eine personell stark besetzte Mannschaft und hat seine Krise überwunden. Die gewinnen im Moment und punkten. Nur das müssen wir jetzt auch.“ Im Hinspiel ist das mit einem 29:21-Sieg geglückt. Bis auf Jan Piske, hinter dessen Einsatz aufgrund einer Entzündung in der Schulter noch ein Fragezeichen steht, kann Bones auf alle Männer zählen. Auch der Spieler mit der Trikotnummer 7 – Marc Pechstein – wird wieder alles geben, um am Ende den dritten Sieg mit seinem Potsdamer Team feiern zu können.
Luisa Müller
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