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Landeshauptstadt: Junker-Gedenktafel an Museum übergeben

Am Bahnhof Griebnitzsee still und leise abgebaut, nun wieder öffentlich zu sehen

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Am Bahnhof Griebnitzsee still und leise abgebaut, nun wieder öffentlich zu sehen Innenstadt - Die Tafel zum Gedenken an Walter Junker ist wieder in Potsdamer Besitz, das Porträt-Relief fehlt jedoch weiter: Gestern übergab Uwe Bögge die vor vier Jahren ohne großes Aufsehen am Bahnhof Griebnitzsee abgebaute Gedenktafel an das Potsdam Museum. Der Leiter des Deutsche Bahn (DB) Bahnhofsmanagements Potsdam betonte, dass die Gedenktafel für den Potsdamer Spanienkämpfer nun am richtigen Ort stehe, um sie geschichtlich einzuordnen. Im Haus in der Benkertstraße soll sie laut Edeltraud Volkmann-Block, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Potsdam-Museums, nun die kommenden Woche im Hof zu besichtigen sein, bevor sie ins Depot des Museums gestellt und gelegentlich bei Wanderausstellungen zu sehen sein wird. Schon im Jahr 2003 hat sich das Potsdam-Museum schriftlich bei der Bahn darum bemüht, die eingelagerten Teile der einst klinkernen Gedenkstele aus dem Depot der Bahn zu erhalten. Walter Junker wurde am 27. November 1910 geboren und fiel am 28. Juli 1938 als Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg bei Gandesa (Schlacht am Ebro). Von Beruf war er Werkzeugmacher, politisch engagierte er sich als Leiter der Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Nowawes. In den 70er Jahren fertigte der Künstler Walter Bullert, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 110. Mal jährt, das Relief im Auftrag des DDR-Grenzregiments 44 an, das den Namen „Walter Junker“ trug. Wer die Gedenktafel erstellte, ist laut Edeltraud Volkmann-Block nicht bekannt. Sie tippt auf einen Potsdamer oder Babelsberger Steinmetz. Die Rücküberführung der Tafel von der Deutschen Bahn an das Museum sei wenig problematisch gewesen, sagte die Museums-Mitarbeiterin. Sie sei jedoch traurig, dass das Relief nicht gefunden werden konnte. Eine Schale, die auf dem Denkmal stand, hätte die Bahn zu Teilen noch übergeben können, dies wurde aber dankend abgelehnt. DB-Sprecher Burkhard Ahlert erklärte im Februar gegenüber den PNN, das Mahnmal für Walter Junker sei „nicht aus politischen Beweggründen entfernt worden“. Vielmehr sei es bei der Sanierung nicht Bestandteil des denkmalgeschützten Bahnhofs gewesen. Die Tafel hätte Schäden aufgewiesen. Sie sei von der Bahn sichergestellt und eingelagert worden. jab

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