Landeshauptstadt: Kabinetthaus rückübertragen
Stiftung will hier Marketingbereich unterbringen
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Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erhält das so genannte Große Kabinetthaus zurück. Dies sei mit der Landesregierung vereinbart worden, erklärte Generaldirektor Prof. Hartmut Dorgerloh. Die Rückübertragung soll im Februar erfolgen. Das Gebäude Allee nach Sanssouci 6 war der damaligen Schlösserverwaltung in den 70er Jahren entzogen worden. Ab 1979 wurde es für das Kreisgericht Potsdam-Land genutzt und blieb auch nach der deutschen Wiedervereinigung Gerichtsgebäude. Hier hatten das Landesverfassungs- und das Landesverwaltungsgericht ihren Sitz.
Das Haus werde künftig für die interne und äußere Kommunikation der Stiftung genutzt werden, kündigte Dorgerloh an. Hier sollen unter anderem das Marketing, die Vergabestelle für Vermietung und Verpachtung und die Pressestelle einziehen. Entgegen der ursprünglichen Absicht werde die Generaldirektion jedoch nicht mit untergebracht. Für sie könne er sich die in der Sanierung befindliche Villa Liegnitz als Domizil vorstellen, meinte Dorgerloh.
Das nahe dem Grünen Gitter gelegene Kabinetthaus war 1823 vom Königlichen Gartendirektor und Oberbaurat Johann Gottlob Schulze zunächst als Wohnhaus errichtet worden. 1840 wurde es von Friedrich Wilhelm IV. aufgekauft, der es durch Ludwig Persius 1842/43 zum Sitz des Königlichen Civil-Kabinetts mit Arbeits-, Konferenz- und Wohnräumen umbauen und – unter anderem durch Anfügung eines malerischen Turms mit Loggia (Teeplatz) und Aussichtsgeschoss – großzügig erweitern ließ. Diese Behörde, etwa mit der heutigen Staatskanzlei zu vergleichen, war 1808 durch die preußischen Reformer aufgelöst, aber 1853 vom König wiederbelebt worden. Nun bestand sie jedoch nur noch aus einem relativ kleinen Büro, das sich um die Korrespondenz und private Angelegenheiten des Monarchen kümmerte. E. H.
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