Landeshauptstadt: Kaiser- Wilhelm-Stift verkauft Nutzung unklar / Investor bleibt ungenannt
Berliner Vorstadt - Das Gebäude des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Stiftes in der Ludwig-Richter-Straße 25 hat einen neuen Eigentümer. „Das Objekt wurde im März dieses Jahres durch die Polo im Auftrag der Pro Potsdam verkauft“, teilte Gewoba-Geschäftsführerin Christiane Kleemann dazu auf PNN-Anfrage mit.
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Berliner Vorstadt - Das Gebäude des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Stiftes in der Ludwig-Richter-Straße 25 hat einen neuen Eigentümer. „Das Objekt wurde im März dieses Jahres durch die Polo im Auftrag der Pro Potsdam verkauft“, teilte Gewoba-Geschäftsführerin Christiane Kleemann dazu auf PNN-Anfrage mit. Die Polo-Beteiligungsgesellschaft mbH wickelt im Auftrag der städtischen ProPotsdam-Holding derartige Grundstücksverkäufe ab.
Ob damit der seit zehn Jahren andauernde Leerstand des großen Backsteingebäudes in absehbarer Zeit beendet wird, bleibt indes unklar. „Der Investor bat ausdrücklich um Diskretion und Stillschweigen“, sagte Lutz Schafstädt von der Projektkommunikation Hagenau auf die Frage nach dem Erwerber. Nach Meinung von Grundstücksexperten ist solch ein Stillschweigen häufig ein Zeichen für einen beabsichtigten Weiterverkauf. Auf dem verschlossenen und gesicherten Grundstück selbst sind vier Monate nach der Veräußerung keine Bauaktivitäten erkennbar.
Wie auch das schräg gegenüber befindliche Bürgerstift gehört das Kaiser-Wilhelm-Stift zu den laut Denkmalbereichssatzung aus dem Jahre 2005 „bedeutenden Einzelbauten“ der Berliner Vorstadt. Einem Investor sind dadurch eindeutige denkmalrechtliche Grenzen gesetzt; das äußere Erscheinungsbild darf er nicht verändern.
Die Kaiser-Wilhelm-Stiftung, die im Jahre 1889 von Kaiser Wilhelm I. ins Leben gerufen wurde, besaß in Potsdam zwei Gebäude. Neben dem in der Ludwig Richter-Straße, der früheren Weißenburger Straße, ist es das ehemalige Kriegsinvalidenheim in der August-Bebel-Straße 88 in Babelsberg. Architekt dieses ansehnlichen Bauwerkes war Otto March. Das Gebäude hat SAP-Aufsichtsrat Hasso Plattner im Jahre 2004 gekauft, aufwändig restaurieren lassen und durch einen großen Neubau ergänzt, so dass ein regelrechter Hightech-Park entstanden ist.
Das rote Backsteingebäude in der Ludwig-Richter-Straße 25 wurde im Jahre 1890 gebaut. Zunächst wohnten hier hilfsbedürftige Ehepaare und allein stehende Frauen. Später wurde es ein Pflegeheim für Blinde und Sehschwache. Bis zum Jahre 1997 nutzte es die Hoffbauer-Stiftung als Pflegeheim.Günter Schenke
Günter Schenke
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