Landeshauptstadt: Kampf gegen Blei in Sacrow

Sacrow - Die Planungen, die Bleivergiftung des Erdbodens rund um Schloss Sacrow zu bekämpfen, werden konkreter. Bis Anfang September soll ein genaues Boden-Sanierungskonzept vorliegen, sagte Ulrich Henze, Sprecher der Schlösserstiftung, den PNN auf Anfrage. Das sei Ergebnis eines gemeinsamen Gesprächs, bei dem die Stadtverwaltung, das Landesumweltamt, die Stiftung und ein Ingenieurbüro die Situation beraten hätten. Klar sei, dass die stark belasteten Nutzgärten am Schloss mit einer „Sperrschicht“ versehen würden, damit das Blei nicht weiter nach oben dringen könne. Darüber solle eine „Deckschicht" mit neuer Erde aufgetragen werden – wie im übrigen Park um das Schloss herum auch. Danach solle eine „Feinreinigung“ der mit Blei belasten Gebäude erfolgen, so Henze. Für das Verfahren werde es eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der Stadt Potsdam und der Schlösserstiftung geben. Zu den Kosten für die Behebung des Umweltschadens konnte Henze noch nichts sagen. „Ziel ist, Wohnungen und Schloss noch dieses Jahr wieder bezugsfähig zu machen“, so Henze.

Die Bleivergiftung war im Februar festgestellt worden. Dafür verantwortlich gemacht wird eine ehemalige Fabrik auf dem Schlossgelände, in der im 19. Jahrhundert Bleizucker hergestellt wurde. Blei kann das Nervensystem schädigen. Wegen der Umweltvergiftung hatte die Stadtverwaltung eine Kinderwohngruppe aus ihrem Haus in der Nähe des Parks umziehen lassen. Auch die Schlossräume wurden für Veranstaltungen gesperrt. Das Blei hatte sich am Staub in den Räumen angelagert. Gesundheitliche Auswirkungen seien aber nicht nachweisbar gewesen, so die Stadtverwaltung. Aufgefallen war die Kontamination, nach dem Gartennutzer private Messungen veranlasst hatten. HK