
© Petko Beier
Von Thomas Gantz: Kampf gegen die Kälte
Die Triathleten des Potsdamer Zeppelin-Teams bestreiten den letzten Wettkampf der Bundesligasaison
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Der „härteste Triathlon der Welt“ sei es , preist der Veranstalter den Klassiker am Schliersee an und übertreibt damit nach Meinung Ron Schmidts keineswegs. „Von allem, was ich schon erlebt habe, ist dieser Triathlon wirklich am anspruchsvollsten“, sagt der Landestrainer. Seine Athleten vom Potsdamer Zeppelin-Team nehmen den Wettkampf in den bayerischen Kalkalpen hoch motiviert in Angriff, zumal gleich auf zwei Hochzeiten getanzt wird. Einerseits starten Christian Otto, Maximilian Molka, Franz Löschke, Gregor Buchholz und Stefan Zachäus als Team beim letzten Bundesligawettkampf der dann beendeten Serie. Andererseits gehen zahlreiche Potsdamer Triathleten – unter anderem Alena Stawczynski, Rabea Ludwig und Philip Krell – bei den gleichzeitig ausgetragenen Deutschen Einzelmeisterschaften an den Start. Insgesamt macht sich Ron Schmidt heute mit 14 Sportlern auf den Weg nach Bayern.
Der Triathlon im Urlaubs- und Wintersportort Schliersee ist der einzige Wettkampf der Bundesliga-Serie, der über die Olympische Distanz von 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen ausgetragen wird. Der 700 Meter hoch gelegene See hat derzeit eine Wassertemperatur von 14,5 Grad und verlangt den Sportlern alles ab. Wenn sie durchgekühlt aus dem Wasser steigen, sind zunächst 35 Kilometer auf dem Rad zu absolvieren, die durch sehr bergiges Gelände führen. Das Härteste wartet erst zum Schluss auf die Dreikämpfer: Die letzten fünf Kilometer müssen sie einen steilen Anstieg bewältigen, der bis auf 1270 Meter führt. Auch der abschließende Lauf führt durch sehr bergiges Gelände, so dass die Athleten auch technisch sehr versiert sein müssen.
„Viele überschätzen sich bei diesem Triathlon einfach und teilen sich die Kräfte falsch ein“, weiß Ron Schmidt aus Erfahrung. „Die erfahrenen Sportler haben hier ganz klar die Nase vorn.“ Interessant wird das Rennen deshalb wohl vor allem für Maximilian Molka und Stefan Zachäus, die am Schliersee zum ersten Mal im Einsatz sind. Wie das Ganze am besten zu meistern ist, bleibt am Ende jedem Athleten selbst überlassen. Manch einer geht mit Handschuhen an den Start, andere tragen Thermohemden unter dem Einteiler, benutzen spezielle Wärmecremes oder packen den Körper in Folie ein.
„Wie auch jeder das macht – am Ende wollen wir mit dem Team unseren derzeitigen vierten Tabellenplatz ins Ziel retten“, sagt der Trainer. Vor Saisonbeginn wollten die Potsdamer noch Dritter werden, doch die Chance darauf ist inzwischen äußerst minimal. „Wir haben zu viele gute Leute, die auch anderswo Verpflichtungen haben“, sagt Schmidt, der dabei vor allem an den für Witten startenden Christian Prochnow denkt. „Dennoch stellen wir das beste deutsche Team und verstärken uns nicht wie andere mit zahlreichen ausländischen Sportlern.“
Beim letzten Einsatz in Bayern bekommen die Zeppeline diesmal auch große Unterstützung vom Potsdamer Olympiastützpunkt. Dieser stellt die Fahrzeuge und nimmt erstmals auch eine Video- und Zeitmessanalyse vor. „Gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden“, sagt Schmidt.
Thomas Gantz
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