Sport: Kampf im Konsumtempel

Raus aus der Turnhalle und hinein ins Vergnügen: Potsdams Ringer wollen ihren Sport künftig einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen und starten deshalb am Sonnabend mit einer Aktion der besonderen Art. Im Stern-Center wird erstmals der RC-Germania-Cup ausgetragen, und zu diesem haben sich namhafte Vereine angemeldet.

Haushoher Favorit dürfte der 1. Luckenwalder SC sein, der im vergangenen Jahr zum ersten Mal in der mehr als einhundertjährigen Vereinsgeschichte Deutscher Mannschaftsmeister wurde und in diesem Jahr auf den zweiten Platz kam. Neben dem ebenfalls in der ersten Bundesliga kämpfenden RSV Hansa Frankfurt/Oder, der in Kampfgemeinschaft mit Preußen Berlin antritt, werden auch die den Potsdamern bestens bekannten Zweitligisten SV Luftfahrt Berlin und AC Taucha ihre Ringer in den Einkaufstempel schicken. Mit dem KSK Klaus kommt zudem ein Gast aus Österreich nach Potsdam. Das vom einstigen Schwergewichts-Weltmeister Roland Gehrke trainierte Team ist Vizemeister seines Landes. „Eigentlich hatte sich auch ein Team aus Potsdams Partnerstadt Luzern angesagt“, sagt Germania-Coach Reiner Leffler. „Die Schweizer haben allerdings mehrere Verletzte zu beklagen, so dass sie absagen mussten.“

Doch auch ohne die Eidgenossen sollte der RC-Germania-Cup ein interessantes Spektakel für die Zuschauer werden. Um 10 Uhr eröffnet Ministerpräsident Matthias Platzeck den Wettkampf; eine Viertelstunde später beginnen die insgesamt sechs Vorrundenkämpfe. Für 18 Uhr sind die beiden Finalkämpfe vorgesehen. Nach jedem Kampf stellen sich kurz weitere Abteilungen des Vereins vor. „Der Cup soll zur Tradition werden“, sagt Leffler, der sich von der Aktion vor allem ein breiteres Interesse für den Ringersport verspricht. „Und womöglich“, so hofft er, „entdeckt ja auch so manch junger Zuschauer sein Herz fürs Ringen.“ H. M.