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Von Henner Mallwitz: Kampf mit dem Mumuku

Der Zeppelin-Triathlet Mathias Dietze startet am Samstag erstmals beim Ironman auf Hawaii

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Von ihren Schützlingen überzeugte Trainer neigen im Allgemeinen ja meist zu euphorischen Äußerungen, wenn es um deren Leistungsvermögen geht. Und so ist auch Mathias Dietze in Ron Schmidts Augen derzeit „in der Form seines Lebens“. Mit welcher Überzeugung der Coach der Triathleten des Potsdamer Zeppelin-Teams dies jedoch behauptet, lässt am Ende keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner Behauptung aufkommen.

Letztendlich muss Dietze dies aber ganz allein untermauern. Das wird er am Samstag versuchen: In der feuchten Hitze Hawaiis nimmt er den Ironman in Angriff. Drei von denen hat der 29-Jährige bereits absolviert, allerdings ausschließlich auf europäischem Terrain. Und nun Hawaii. Für jeden Triathleten weltweit der Wallfahrtsort schlechthin. „Die Teilnahme an den Olympischen Spielen könnte das vielleicht noch toppen“, sagt Dietze. „Aber Hawaii – das ist eben etwas ganz Besonderes, das Höchste. Schließlich gilt dieser Wettkampf ja offiziell auch als WM.“

Eine WM, die es in sich hat. 3,9 Kilometer im offenen Meer müssen die Männer absolvieren bevor es auf’s Rad geht. 180,2 Kilometer durch die Hitze und karge, schattenlose Landschaft stehen an. Damit haben die Fahrer ebenso zu kämpfen wie mit dem Mumuku. Dem kräftigen Herbstwind, der einen zermürben kann. Wer das gepackt hat, steht vor der letzten und sicherlich schwersten Aufgabe – der Marathondistanz von 42,195 Kilometern.

„Das Ganze ist für einen, der erstmals Hawaii in Angriff nimmt, extrem schwer“, weiß Dietze. Und so holte er sich Rat. Beim Potsdamer Triathlon-Urgestein und Hawaii-Experten Stefan Mäde ebenso wie bei seinem Trainer Ron Schmidt, der den Ironman auf der Inselkette im Pazifischen Ozean schon viermal meisterte. „Du musst das langsam und überlegt angehen“, hat Schmidt ihm gesagt. „Verzweifle nicht wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und achte immer auf die Verpflegung.“

Kleine Tipps – Dietze hat sie verinnerlicht. Und er hat sich enorm verbessert. Beim Radfahren gab es da keinen großen Bedarf – beim Schwimmen und Laufen war es allerdings nötig, noch etwas draufzupacken. Und das machte er. Beim Wettkampf in Magdeburg vor zwei Wochen stellte der Potsdamer seine gewachsene Leistungskraft beeindruckend unter Beweis: Mit einem 42er Schnitt entschied er mit Tagesbestzeit das Radrennen für sich und konnte auch beim Laufen auf die beste Zeit verweisen, die dort an den Tag gelegt wurde.

Ein Top-50-Platz im Feld mit den Profis aus aller Welt hat sich der angehende Physiotherapeut als Ziel gesetzt. „Und wenn in meiner Altersklasse ein guter Platz herausspringen würde, wäre das einfach toll“, sagt Ironman Dietrich.

Unterstützung hat er allemal. Mit seiner Freundin Alexandra und Triathletin Michaela Döll stehen seine größten Fans an der Strecke. Und tausende Kilometer weiter weg drückt Trainer Ron Schmidt vorm Computer die Daumen.

Henner Mallwitz

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