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Landeshauptstadt: Kampf um das Golmer Luch

Staatlicher Naturschutz begann vor 100 Jahren

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1934 verlor Hans Klose, Geschäftsführers des Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege, den zehn Jahre währenden Kampf um das Golmer Luch. Gegen seinen Widerstand wurde das Feuchtgebiet im Nordwesten Potsdams, Heimstatt zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen, in eine Müllkippe umgewandelt. Als ökologische Giftbombe wirkte sie bis in die DDR-Zeit hinein; die Kontaminierung des Boden erzwang in den 60er Jahren sogar die Verlagerung der gärtnerischen Produktionsgenossenschaft (GPG) „Sanssouci“.

Hans Klose verfasste 1935 das erste für ganz Deutschland gültige Naturschutzgesetz und übernahm 1938 die Leitung der Reichsstelle für Naturschutz. Wie das Wirken des heute weithin unbekannten Hans Klose wurde die Geschichte des staatlichen Naturschutzes jetzt der Vergessenheit entrissen. Aus einem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt entstand der 750-seitige Band „Natur und Staat“, der am Mittwoch im Potsdamer „Haus der Natur“ vorgestellt wurde. Auf der Tagung zeichnete Hans-Werner Frohn, einer der vier Autoren, den 100-jährigen Weg des staatlichen Naturschutzes von der mit einem Jahresetat von 24 150 Mark ausgestatteten Ein-Mann-Behörde 1906 bis zum heutigen Bundesamt für Naturschutz nach, dessen 248 Mitarbeiter jährlich 19 Millionen Euro einsetzen. Dies sei eine Erfolgsgeschichte, erklärte Frohn, könne aber über die vielen offenen Fragen bei der Bewahrung der Natur nicht hinwegtäuschen. E. Hoh

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