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AStA: Zugangsbeschränkung für Seminare haltlos

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AStA: Zugangsbeschränkung für Seminare haltlos An der Universität Potsdam könnte es zu einer Reihe von rechtlichen Auseinandersetzungen kommen. In einigen Fachbereichen waren in den vergangenen Semestern wegen der Überfüllung von Lehrveranstaltungen Teilnahmebeschränkungen verhängt worden. Nach einem Rechtsgutachten, das dem Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) vorliegt, fehle den Beschränkungen allerdings die rechtliche Grundlage. Demnach könne den Studierenden der Zugang zu Kursen nicht verwehrt werden. Die Studierendevertreter bemängeln nun, dass die Beschränkungen nur den Studierenden zu Gute kommen, die an den Lehrveranstaltungen auch teilnehmen dürfen. „Die Ausgeschlossenen müssen die prekäre Situation der Universität alleine ausbaden, eine Verlängerung ihres Studiums und dadurch im Extremfall sogar den Wegfall des BAföG in Kauf nehmen“, so Matthias Wernicke, Hochschulpolitischer Referent des AStA. Von Seiten der Hochschulleitung ist nun zu erfahren, dass man sich dem Problem angenommen habe. Gemeinsam mit den Fakultäten verschaffe man sich eine Überblick über die Engpässe, um sie im kommenden Semester zu reduzieren. Grundsätzlich gibt es nach Ansicht von Prorektorin Prof. Gerda Haßler allerdings keinen Anspruch auf Teilnahme über die Kapazität hinaus. Das Rektorat habe den Dekanen empfohlen, bei einer Belegung von Pflichtveranstaltungen mit mehr als 150 Prozent der zulässigen Studierendenzahlen Parallelveranstaltungen anzubieten. „In allen Fällen sind die Studierenden, die keinen Platz in einer Pflichtveranstaltung erhalten haben auf Wartelisten zu erfassen“, so das Rektorat. Das wesentliche Kriterium für Beschränkungen von Lehrveranstaltungen sei die „Sicherung der Qualität der Lehre“. Auf Grundlage des Rechtsgutachtens beharren laut AStA nun allerdings immer mehr Studierende bei den Dozent auf Kurszulassung. „Wenn es dadurch zu spürbar höheren Kursgrößen kommt, wird für alle Beteiligten nur sichtbar, was seit Jahren schon feststeht: Die Lehrkapazitäten sind bedeutend zu gering“, so Matthias Wernicke. „Um allen Studierenden den Besuch ihrer Kurse zu ermöglichen, müssen mehr Veranstaltungen angeboten werden, mehr Lehrkräfte werden gebraucht.“ Die im Koalitionsvertrag geforderte „Erhöhung der Bruttostudierquote“ muss nach Ansicht des AStAs durch mehr Mittel für die Hochschulen umgesetzt werden. Die Studierenden wollen nun den Druck auf die Landesregierung erhöhen, um eine bessere Ausfinanzierung der Lehre zu erreichen: „Die Unterfinanzierung muss für alle sichtbar und öffentlich gemacht werden.“ Es helfe langfristig niemandem, „wenn willkürliche Zugangsbeschränkungen auf Kosten vieler Studierender einen reibungslosen Hochschulbetrieb lediglich vorgaukeln“. J. Kixmüller Das Rechtsgutachten im Internet: www.asta.uni-potsdam.de

J. Kixmüller

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