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Sport: Kampf um jeden Mann

Potsdams Germania-Ringer hoffen auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga, die Mannschaft soll dafür zusammengehalten werden

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Derzeit bleibt Reiner Leffler nur eines: abwarten. Denn so sehr auch alles danach aussah, dass die Ringer des RC Germania Potsdam nach 16 Jahren erstmals aus der 2. Bundesliga absteigen, könnte sich dies nun doch noch einmal ändern. „Im Februar wird der Deutsche Ringerbund beschließen, ob die erste Bundesliga künftig aus zwei Staffeln besteht und die zweite Bundesliga viergleisig läuft“, erklärt der Germania-Coach. „Sollte dies so kommen, würden wir in der zweiten Bundesliga bleiben.“ Derzeit wägt eine vom Ringerbund eingesetzte Arbeitsgruppe das Für und Wider einer Ligenstruktur ab. Der Grund des Ganzen liegt im Westen Deutschlands. Dort, so erzählt Leffler, hätten zahlreiche Vereine Besetzungsprobleme für die beiden höchsten Ligen.

„Wie auch immer die Sache ausgeht – wichtig ist für uns vor allem, dass wir eine kampfstarke Truppe zusammen bekommen und unsere bisherigen Ringer halten“, so der Trainer. Verstärkung ist vor allem im Freistil in den Gewichtsklassen bis 60, 66 und 74 Kilogramm nötig. Obwohl die Germanen nach wie vor in erster Linie auf den eigenen Nachwuchs setzen, wäre es durchaus möglich, einen Ausländer zu verpflichten. „In Polen und Tschechien werden wir uns umschauen“, sagt Leffler. „Aus Ungarn oder Bulgarien werden wir niemanden einfliegen.“

In Deutschland ist der Markt derzeit sehr übersichtlich mit guten Ringern bestückt, und letztlich schläft auch die Konkurrenz nicht. An einigen Potsdamer Ringern hat der RSV Rotation Greiz bereits großes Interesse bekundet, doch Germanias Vereinsführung kämpft um jeden Mann. Bei der Weihnachtsfeier am Mittwochabend wurde mit jedem einzelnen Athleten noch einmal gesprochen. „Bis jetzt haben alle zugesagt, auch in der kommenden harten Saison für uns auf die Matte zu gehen“, so Leffler. In Sack und Tüten ist allerdings noch lange nichts: Bis Ende Mai haben die Sportler Zeit sich zu entscheiden.

Die finanzielle Absicherung steht indes bereits für beide Vorhaben so gut wie fest. Erst kürzlich sagte ein Berliner Sponsor den Potsdamern zu, sie sowohl beim Kampf um den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga als auch beim angestrebten Wiederaufstieg aus der Regionalliga zu unterstützen. Personelle Hilfe etwa aus Luckenwalde ist hingegen kaum zu erwarten. „Die gehören schließlich in der Regionalliga zu unseren unmittelbaren Konkurrenten und würden eher gern von uns noch Leute haben“, sagt Leffler. Die Zusammenarbeit mit Hennigsdorf wurde nach der Saison endgültig ad acta gelegt. Der Verein aus Oberhavel hatte Germania die beiden Freistiler Norman Brennert (66 kg) und Till Kosanke (74 kg) offiziell ausgeliehen. Nur all zu oft erhielten sie jedoch keine Freigabe – in der Rückrunde traten sie überhaupt nicht mehr an, was die Potsdamer nur schwer verkrafteten.

Das neue Jahr beginnt für die Mannschaft um Reiner Leffler am 13. Januar in der Drewitzer Sporthalle mit dem traditionellen Raiffeisen-Pokal. Dieser ist vor allem eine gute Vorbereitung auf die Landes-, Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften, bei denen die Germanen im Frühjahr ganz vorn abschneiden wollen.

Henner Mallwitz

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