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Landeshauptstadt: Kampf um Kunden

Babelsbergs Zentrum entwickelt sich, Einkaufsführer soll Menschen locken

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Babelsbergs Zentrum entwickelt sich, Einkaufsführer soll Menschen locken Babelsberg - Der neue Flyer ist fertig: In neuem Design und aktualisiert gehen nun 15000 Faltblätter mit dem Lageplan aller Stadtteilgeschäfte an die Babelsberger Einzelhändler, Hotels und Tourismusinformationen. Ausliegen sollen die Einkaufsführer der Aktionsgemeinschaft Babelsberg e.V. demnächst auch in den Babelsberger Haushalten. Der Grund: Die Sanierung des Zentrums ist bis auf vier Häuser abgeschlossen. Und gerade in die neu sanierten oder gebauten Wohngebieten wie dem Weberviertel sind viele Berliner gezogen, die dann zum Einkaufen weiterhin in die Hauptstadt fahren. Das kleine Blättchen soll den Stadtteil für gerade für diese Zielgruppe interessant machen. Gelockt werden sollen auch Berliner und Potsdamer aus der Innenstadt. „Man muss nicht immer ins Sterncenter fahren“, sagte gestern Jan Kickinger vom zuständigen Sanierungsträger Stadtkontor. „Auch hier ist das Angebot groß und alles fußläufig zu erreichen.“ Manko sei aber die fehlende Vielfalt: „Beim Branchenmix hapert“s noch.“ Beispielsweise Schuhgeschäfte würden fehlen und ein großes Textilhaus wie etwa „H&M“ – als „Kundenmagnet“. Noch mangele es am Platz für große Häuser im kleinteiligen Stadtteil, aber wenn die Eckhäuser an der Kreuzung Rudolf-Breitscheid- und Karl-Liebknecht-Straße saniert würden, gäbe es genügend Raum. Die Ansiedlung der Gewerbe versucht Stadtkontor in beratenden Gesprächen mit den Inhabern zu beeinflussen, um beispielsweise „Ramschmeilen“ zu verhindern. Die „Billigläden“ seien aber kein Problem. Eher, dass sich die Garnstraße zu einem reinen Immobilien- und Versicherungsmaklerviertel entwickle – kein spannender Ort für einen Einkaufsbummel. Aber Versicherungen seien eben recht zuverlässige Mieter. Das seien hier nicht alle Gewerbetreibende. „Die Fluktuation ist hoch“, so der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Matthias Müller – „wahrscheinlich wegen der konjunkturschwachen Zeiten, die Leute kaufen sehr zurückhaltend.“ Zum ersten Mal erschienen ist der von der Stadt geförderte Einkaufsführer 2000, aktualisiert wurde er 2002. Zukünftig soll er jährlich aktualisiert werden. Trotz relativ häufig wechselnder Inhaber sei der Leerstand von über 25 Prozent im Jahr 2000 auf derzeit zehn Prozent gesunken. Nur noch 16 Ladenlokale stehen hier leer. Die Verbesserung der Situation schreibt Kickinger der Normalisierung des Gewerbemieten zu. Vor fünf Jahren hätten viele Besitzer, noch in der „Goldgräberstimmung der Nachwendezeit“ überzogene Mieten verlangt. Beim Rückgang des Leerstands spiele auch die Zahl der mittlerweile geklärten Rückübertragungsansprüche eine Rolle. Zudem seien in den letzten Jahren viele Geschäfte aus den Nebenstraßen in den attraktiveren Kreuzungsbereich am alten Rathaus aufgerückt. Insgesamt 170 Läden und Gaststätten gibt es nun im Zentrum, rund 40 mehr als noch 2000.

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